Vorwurf der Untreue im Wienwert-Skandal
Wienwert-Skandal politische Folgen: Gegen den Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer und seine Ehefrau wurde eine Anklage wegen Untreue genehmigt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt in diesem Fall bereits seit Jahren. Der Hintergrund ist die Pleite des Immobilienentwicklers Wienwert im Jahr 2018, bei der Gläubiger rund 80 Millionen Euro fordern. Ein Gutachten deutet darauf hin, dass das Unternehmen politische Beziehungen pflegte und Gelder an einen FPÖ-nahen Verein weitergeleitet wurden.
Mahrers Firma unter Verdacht
Die Firma „Charisma“ von Christine Mahrer soll von Wienwert 80.000 Euro erhalten haben. Ermittler sehen jedoch keine nachvollziehbare Gegenleistung. Zudem vermuten sie eine Verwicklung von Karl Mahrer, der damals als Polizeivize tätig war. Das Ehepaar weist die Vorwürfe zurück und erklärt, dass Unterlagen beim Umzug verloren gingen und Leistungen ordnungsgemäß erbracht wurden. Dennoch rechnet die WKStA nun mit einer Anklage wegen Anstiftung zur Untreue.
Politische Reaktionen und Spaltung in der ÖVP – Wienwert-Skandal politische Folgen
Auch die SPÖ könnte betroffen sein: Der Bezirksvorsteher der Donaustadt, Ernst Nevrivy, soll Informationen zu einem Grundstücksdeal weitergegeben haben. Eine Anklage gegen ihn wurde jedoch noch nicht bestätigt.
Innerhalb der ÖVP gibt es unterschiedliche Reaktionen. Während Ingrid Korosec Mahrer den Rücken stärkt und auf frühere, folgenlose Anklagen verweist, sieht der Wiener Wirtschaftskammerchef Walter Ruck die Situation als „sehr ernst“ an. Die politische Zukunft von Karl Mahrer bleibt ungewiss.
Auswirkungen auf die Wiener Politik
Der Skandal könnte weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft Wiens haben. Kritiker sehen darin ein weiteres Beispiel für das enge Verhältnis zwischen Wirtschaft und Politik, das zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung erschüttert. Während die Opposition eine lückenlose Aufklärung fordert, versucht die ÖVP, Schadenbegrenzung zu betreiben. Ob Karl Mahrer sein Amt halten kann, wird maßgeblich davon abhängen, wie sich die Justiz in den kommenden Monaten positioniert.