Haben Sie sich schon einmal Sorgen über die Sicherheit Ihres Bankkontos gemacht? Sie sind nicht allein. Eine neue Studie zeigt, dass Betrug immer häufiger vorkommt und jedes Jahr Millionen von Bankkunden betrifft. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Banken Maßnahmen ergreifen, um Ihre Konten zu schützen, und dass es einfache Schritte gibt, die Sie selbst unternehmen können, um Ihr Konto abzusichern.
Laut einer aktuellen Studie von J.D. Power erlebten fast 30 % der Bankkunden im vergangenen Jahr Betrug. Dies umfasst eine Vielzahl von betrügerischen Aktivitäten, wie unbefugte Abbuchungen, gestohlene Gelder und Betrügereien, die über Peer-to-Peer (P2P)-Zahlungsapps ablaufen.
Der Anstieg des Betrugs ist vor allem auf die zunehmende Nutzung von P2P-Zahlungsapps und die Verlagerung zu digitalen, anonymen Finanztransaktionen zurückzuführen. Jennifer White, Senior Director für Banking und Payment Intelligence bei J.D. Power, erklärt: „Sie würden niemals 100 Dollar einem Fremden in die Hand drücken, aber genau das fühlt sich oft an wie eine P2P-Zahlung.“
Das Problem wird noch verschärft durch große Datenschutzverletzungen, wie den National Public Data Breach, bei dem Milliarden von persönlichen Daten wie Sozialversicherungsnummern offengelegt wurden. Betrüger nutzen diese Informationen, um sich als Banken auszugeben und ahnungslose Kunden dazu zu bringen, noch mehr vertrauliche Daten preiszugeben.
„Es ist einfach, auf solche Betrügereien hereinzufallen, weil sie so viele persönliche Informationen über einen haben“, sagt Paul Benda, Executive Vice President für Risiko, Betrug und Cybersicherheit bei der American Bankers Association.
Betrug passiert häufiger – und mehrfach
Die Studie von J.D. Power, die am 7. November veröffentlicht wurde, zeigt, dass 29 % der Bankkunden im vergangenen Jahr von Betrug betroffen waren. Noch besorgniserregender ist, dass 45 % dieser Opfer mehrfachen Betrug erlebten. „Es passiert nicht nur einmal“, sagt White.
Jüngere Kunden, insbesondere unter 40-Jährige, sind besonders anfällig für Betrug. Obwohl sie technikaffiner sind, nutzen sie auch häufiger P2P-Apps, was sie zu bevorzugten Zielen für Betrüger macht.
Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Viele Kunden sind mit der Reaktion ihrer Banken auf Betrug zufrieden. Ganze 92 % gaben an, weiterhin bei ihrer Bank zu bleiben, wenn der Betrug erfolgreich gelöst wurde. Nur 17 % berichteten von einer negativen Erfahrung nach einem Betrug.
Banken bekämpfen Betrug – aber tun Sie genug?
Banken investieren jedes Jahr Milliarden von Dollar in Maßnahmen zur Betrugsprävention. Dennoch zeigt die J.D. Power-Studie, dass viele Kunden nicht ausreichend für ihre eigene Sicherheit sorgen. So gaben 46 % der Kunden an, dass ihre Bank sie in den letzten 90 Tagen aufgefordert hat, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ein Viertel der Kunden gab jedoch zu, in dieser Zeit nichts unternommen zu haben, um ihr Konto zu schützen.
Die häufigste Schutzmaßnahme war, kürzlich durchgeführte Transaktionen auf verdächtige Aktivitäten zu überprüfen. Experten warnen jedoch, dass dies eine reaktive, keine proaktive Maßnahme ist. Einfach nur die Kontobewegungen nach einem Betrugsfall zu prüfen, reicht nicht aus, um das Konto zu schützen.
Einfache Schritte zum Schutz Ihres Bankkontos
Obwohl Betrüger immer ausgeklügelter werden, gibt es mehrere einfache Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihr Konto vor Betrügern zu schützen:
1. Überprüfen Sie das Sicherheitscenter Ihrer Bank
Die meisten Banken bieten ein „Sicherheitscenter“ auf ihrer Website oder in der App an, in dem Sie Ihre Sicherheitseinstellungen verwalten und Schutzmaßnahmen einsehen können. Dies ist ein guter Ausgangspunkt, um sicherzustellen, dass Sie alle verfügbaren Sicherheitsfunktionen Ihrer Bank nutzen.
2. Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter
Vermeiden Sie es, leicht zu erratende Informationen wie Geburtstagsdaten oder Haustiernamen als Passwörter zu verwenden. Wählen Sie stattdessen komplexe und einzigartige Passwörter für jedes Ihrer Konten. Ein Passwort-Manager kann Ihnen helfen, diese sicher zu speichern. Wenn Sie erfahren, dass Ihr Passwort bei einem Datenleck kompromittiert wurde, ändern Sie es sofort.
3. Richten Sie Benachrichtigungen ein
Stellen Sie Benachrichtigungen ein, die Sie über wichtige Aktivitäten auf Ihrem Konto informieren, wie z. B. große Abbuchungen, Änderungen Ihrer Kontaktdaten oder fehlgeschlagene Anmeldeversuche. So können Sie betrügerische Aktivitäten frühzeitig erkennen und schnell handeln.
4. Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet eine zusätzliche Schutzschicht, indem sie zwei Formen der Verifizierung erfordert – etwas, das Sie wissen (z. B. ein Passwort) und etwas, das Sie haben (z. B. ein per SMS gesendeter Code). Viele Banken bieten inzwischen auch biometrische Authentifizierungsmethoden wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung für zusätzlichen Schutz an.
5. Halten Sie Ihre Banking-App auf dem neuesten Stand
Stellen Sie sicher, dass Ihre Banking-App immer auf dem neuesten Stand ist. Updates enthalten oft wichtige Sicherheitsupdates, die Sie vor neuen Bedrohungen schützen. Die meisten Apps benachrichtigen Sie, wenn ein Update verfügbar ist, also installieren Sie es am besten sofort.
6. Wechseln Sie auf papierlose Kommunikation
Der Umstieg auf papierlose Rechnungen spart nicht nur Zeit, sondern macht es auch schwieriger für Diebe, vertrauliche Informationen aus Ihrem Briefkasten zu stehlen. Es ist eine einfache, aber effektive Möglichkeit, Ihre persönlichen Daten zu schützen.
7. Sichern Sie Ihr Smartphone
Ihr Smartphone ist oft der Schlüssel zu Ihrem Bankkonto, daher sollten Sie es gut schützen. Lassen Sie es nicht unbeaufsichtigt oder entsperrt liegen und geben Sie es nicht an andere weiter – insbesondere nicht beim Tätigen von Zahlungen. Führen Sie Finanztransaktionen immer selbst aus, anstatt Ihr Handy jemand anderem zu überlassen.
8. Seien Sie vorsichtig bei unerwarteten Nachrichten
Seien Sie vorsichtig bei unerwarteten E-Mails, Anrufen oder Textnachrichten, die angeblich von Ihrer Bank stammen. Achten Sie auf Warnsignale wie unerwartete Links, dringende Sprache, Anhänge, Anfragen nach persönlichen Informationen oder den Versuch, Sie zu drängen, Geld über eine Zahlungs-App zu senden. Wenn die Nachricht verdächtig erscheint, klicken Sie nicht auf Links und teilen Sie keine persönlichen Informationen.
Schützen Sie Ihr Konto, bevor es zu spät ist
Weltweit wird in diesem Jahr mit Betrugsverlusten von über 1 Billion Dollar gerechnet, was die wachsende Bedrohung durch Betrug deutlich macht. Aber durch die richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko, Opfer von Betrug zu werden, erheblich reduzieren.
Während Banken hart daran arbeiten, Ihr Konto zu schützen, ist es ebenso wichtig, dass Sie wachsam bleiben und selbst Maßnahmen ergreifen, um Ihre Daten zu sichern. Wenn Sie diese einfachen Schritte befolgen, können Sie Ihr Konto besser absichern und Betrügern das Leben schwer machen. Je proaktiver Sie sind, desto sicherer wird Ihr Bankkonto bleiben.