USAID Zwangsurlaub gestoppt: Ein Bundesrichter hat die Entscheidung der Trump-Regierung blockiert, tausende USAID-Mitarbeiter in den Zwangsurlaub zu schicken. Erste Entlassungen hatten bereits begonnen, was die Unsicherheit über die Zukunft der Behörde verstärkte.
Richter setzt geplanten Zwangsurlaub aus
Am Freitag entschied US-Bezirksrichter Carl Nichols, ein von Trump ernannter Richter, zugunsten zweier Bundesangestellten-Verbände und stoppte vorübergehend die geplante Beurlaubung von 2.200 USAID-Mitarbeitern. Obwohl die Maßnahme noch vor Mitternacht umgesetzt werden sollte, mussten bereits erste Angestellte ihre Arbeit niederlegen. Viele versuchten, die rasche Demontage der sechs Jahrzehnte alten Behörde und ihrer weltweiten Hilfsprogramme zu verhindern.
Während der Anhörung argumentierten die Kläger, dass die Regierung nicht das Recht habe, eine durch den Kongress geschaffene Behörde ohne dessen Zustimmung zu schließen. Trump hatte zuvor öffentlich zur Auflösung von USAID aufgerufen. Vor dem Hauptsitz in Washington, D.C. überklebten Mitarbeiter den Namen der Behörde auf dem Eingangsschild, entfernten eine Flagge und legten Blumen nieder – ein Ausdruck wachsender Unsicherheit über die Zukunft der Organisation.
Mitarbeiter widersprechen Regierungsaussagen
USAID-Mitarbeiter bestritten die Behauptung von Außenminister Marco Rubio, dass essenzielle Hilfsprogramme weiterhin laufen würden. Ein Beamter erklärte, dass die Behörde mit den Massenentlassungen und der gestoppten Finanzierung praktisch nicht mehr arbeitsfähig sei.
Die Trump-Regierung hat gemeinsam mit Milliardär Elon Musk, der die „Behörde für Regierungseffizienz“ leitet, USAID als ein zentrales Ziel für Kürzungen bestimmt. Am Donnerstag teilte die Regierung den verbliebenen Mitarbeitern mit, dass 297 Personen von der Beurlaubung ausgenommen seien. Doch in der Nacht wurde die Liste auf 611 Beschäftigte erweitert. Diese sollten sich vorrangig um die Rückführung von ins Ausland entsandten Mitarbeitern und Auftragnehmern kümmern.
Unklare Zukunft für USAID und Hilfsprogramme
USAID-Mitarbeiter, die anonym bleiben mussten, berichteten, dass einige verbliebene Angestellte sowie tausende lokal angestellte Kräfte im Ausland weiterhin eine geringe Anzahl von Hilfsprogrammen betreiben würden. Doch es bleibt unklar, ob diese Kürzungen nur vorübergehend oder dauerhaft sind.
Trump und Musk planen, die verbleibenden Programme unter die Verwaltung des Außenministeriums zu stellen. Innerhalb der Behörde wächst die Sorge vor weiteren Entlassungen. Besonders das Regierungsangebot, Bundesangestellten finanzielle Anreize für einen freiwilligen Rücktritt zu bieten, sorgt für Unsicherheit. Ein Richter hat diese Maßnahme jedoch vorerst blockiert und eine Anhörung für Montag angesetzt.
Einige der wichtigsten Hilfsprogramme stehen bereits vor dem Aus. Beamte berichteten, dass 450 Millionen Dollar an US-Lebensmitteln, die 36 Millionen Menschen ernähren sollten, nicht mehr finanziert oder geliefert werden. Zudem droht 1,6 Millionen Vertriebenen in der sudanesischen Darfur-Region der Verlust ihrer Wasserversorgung, da kein Geld für Treibstoff zur Betreibung der Wasserpumpen vorhanden ist. Die Zukunft der US-Hilfsprogramme bleibt damit ungewiss.