Handelskonflikt verstärkt Konjunktursorgen
Die deutschen Aktienmärkte sind am Montag stark unter Druck geraten. Hintergrund ist die Ankündigung neuer US-Strafzölle durch Präsident Donald Trump. Der DAX fiel zum Handelsstart um fast 10 % und konnte im weiteren Verlauf nur einen Teil der Verluste wettmachen – am Ende blieb ein Wochenminus von rund 20 %. Damit wurden sämtliche Kursgewinne der letzten Monate zunichtegemacht.
Die Unsicherheit an den Märkten nimmt spürbar zu. Die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung wird durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und der EU weiter geschürt.
EU zeigt sich geschlossen und gesprächsbereit
Am Montag trafen sich die Handelsminister der EU-Staaten in Luxemburg, um eine gemeinsame Linie zu finden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass Europa zu fairen Verhandlungen bereit sei, sich jedoch nicht erpressen lasse. Ein Ausgleich mit den USA sei möglich – aber nicht um jeden Preis.
Bundeskanzler Olaf Scholz steht laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit in engem Austausch mit führenden Unternehmen sowie europäischen Partnern. „Unser Ziel ist es, Handelshemmnisse abzubauen, nicht neue Konflikte zu schaffen“, so Hebestreit. Gleichzeitig müsse man deutsche Unternehmen vor negativen Folgen schützen.
Deutsche Bank: Markt bleibt nervös
Die Deutsche Bank äußerte sich in einer aktuellen Einschätzung vorsichtig. Zwar seien die Folgen der US-Zölle bereits deutlich spürbar, das gesamte Ausmaß sei jedoch noch nicht abschätzbar. „Die Verluste sind real, die längerfristigen Konsequenzen aber unklar“, heißt es in dem Bericht, der Euronews vorliegt.
Zugleich deutet die Bank an, dass die Phase größter Unsicherheit möglicherweise bereits hinter uns liege: „Wir rechnen mit weniger neuen Störfaktoren – die aktuellen Schwankungen spiegeln die bekannten Risiken bereits wider.“
Globale Börsen geraten ins Wanken – Zölle treten in Kraft
Am Mittwoch sollen neue US-Zölle in Höhe von 20 % auf europäische Produkte in Kraft treten. Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA – wirtschaftlich enorm bedeutend – stehen damit unter massivem Druck. Seit der Ankündigung vom 2. April haben die weltweiten Märkte Milliarden an Börsenwert eingebüßt.
Auch führende Finanzhäuser wie JPMorgan Chase haben ihre Prognosen angepasst und warnen zunehmend vor einer globalen Rezession. In Deutschland hat sich die zwischenzeitlich positive Stimmung – ausgelöst durch ein großes Investitionspaket – durch die jüngsten Entwicklungen deutlich eingetrübt.