Die US-Regierung fordert, dass die Columbia University die Kontrolle über eine akademische Abteilung abtritt, um weiterhin Bundesmittel zu erhalten.
Die Trump-Administration droht, die Finanzierung dauerhaft einzustellen, falls die Universität ihre Abteilung für Nahost-, Südasien- und Afrikastudien nicht unter staatliche Kontrolle stellt.
Diese Forderung folgt auf die Entscheidung, 400 Millionen Dollar (367 Millionen Euro) an Fördermitteln zu streichen und 5 Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) an weiteren Zuschüssen zu überprüfen.
Ultimatum der Bundesregierung setzt Universität unter Druck
Ein Schreiben der Bundesbehörden vom Donnerstagabend fordert, dass die Columbia die Abteilung für mindestens fünf Jahre unter „akademische Zwangsverwaltung“ stellt.
Zusätzlich verlangen die Behörden, dass die Universität eine neue Definition von Antisemitismus übernimmt und ihr Zulassungssystem überarbeitet.
Das Bildungsministerium, die General Services Administration und das Gesundheitsministerium fordern eine sofortige Umsetzung dieser Maßnahmen.
Diese Eskalation ist Teil der umfassenderen Bestrebungen von Präsident Trump, den Einfluss der Regierung auf die Hochschulverwaltung in den USA auszuweiten.
Proteste, Verhaftungen und verschärfte Untersuchungen
Die Columbia University geriet ins Visier der Regierung, nachdem im vergangenen Jahr pro-palästinensische Studentenproteste stattgefunden hatten.
Die Behörden nahmen Mahmoud Khalil, einen ehemaligen Absolventen der internationalen Studiengänge, wegen seiner Rolle als Sprecher der Protestbewegung fest.
Er sitzt derzeit in Louisiana in Haft, während seine Anwälte argumentieren, dass die geplante Abschiebung politischer Aktivisten verfassungswidrig sei.
Columbia-Professor Joseph Howley kritisierte das Vorgehen scharf: „Das ist entweder illegal oder völlig absurd.“
„Wenn die Regierung Universitäten zwingen kann, Abteilungen zu schließen oder umzustrukturieren, existiert keine akademische Freiheit mehr“, warnte er.
Am Donnerstag teilte Columbia mit, dass es gegen an den Protesten beteiligte Studenten Disziplinarmaßnahmen verhängt hat, darunter Suspendierungen, Aberkennung von Abschlüssen und Exmatrikulationen.
Gleichzeitig kündigte das Bildungsministerium an, mehr als 50 US-Universitäten wegen mutmaßlicher rassistischer Diskriminierung zu untersuchen.