Anstieg bei Anträgen führt zu Engpässen
Die österreichischen Universitäten verzeichnen einen deutlichen Anstieg an Studienanträgen von Bewerberinnen und Bewerbern aus Nicht-EU-Staaten. Allein im Jahr 2024 wurden rund 49.000 Zulassungsanträge mit dem Mindestsprachniveau A2 gestellt – ohne Berücksichtigung von Medizin- und Kunstuniversitäten.
Die Universitätenkonferenz (Uniko) warnt: Der damit verbundene Verwaltungsaufwand belastet die Abläufe massiv. Wartezeiten verlängern sich und die Bearbeitung verzögert sich auch für andere Studieninteressierte.
Höheres Sprachniveau und vollständige Unterlagen als neue Voraussetzung
Künftig sollen ausländische Studienwerber ein höheres Deutsch-Niveau nachweisen müssen – idealerweise B2 oder C1 –, bevor sie zum Studium zugelassen werden. Außerdem soll das Zulassungsverfahren erst beginnen, wenn alle erforderlichen Unterlagen vollständig vorliegen.
Derzeit genügt für eine Zulassung noch das Sprachniveau A2. Doch viele müssen nach der Zulassung in Vorstudienlehrgängen Zeit investieren, um C1-Niveau zu erreichen – oft ohne Erfolg. Universitäten sehen hierin ein erhöhtes Risiko für Studienabbrüche und spätere Ausreisen.
Bewusste Verzögerung durch unvollständige Anträge
Ein weiteres Problem: Viele Anträge werden absichtlich unvollständig eingereicht, um Fristen zu verlängern. Die Technische Universität Wien kritisierte kürzlich, dass diese Praxis den gesamten Bearbeitungsprozess lähme.
Deshalb fordern Hochschulen eine Rückkehr zur früheren Regelung, wonach nur vollständige Anträge überhaupt bearbeitet werden dürfen.
Auch Studierendenombudsstelle sieht Vorteile
Die Ombudsstelle für Studierende unterstützt die vorgeschlagenen Maßnahmen. Ein höheres Sprachniveau bei der Bewerbung würde nicht nur den Studienerfolg fördern, sondern auch die Zahl der Anträge senken.
Im vergangenen Jahr habe es zahlreiche Beschwerden gegeben, weil lange Bearbeitungszeiten bei Zulassungen zu Problemen bei Visa- und Behördenwegen geführt hätten. Eine Reform würde laut Ombudsstelle also auch den Bewerbern selbst helfen.