Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte am Sonntag den Austritt aus der Ottawa-Konvention an. Das internationale Abkommen von 1997 verbietet Einsatz, Lagerung, Produktion und Weitergabe von Antipersonenminen. Es soll Zivilisten nach Kriegen vor versteckten Sprengkörpern schützen.
Selenskyj unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Das Parlament muss die Entscheidung noch bestätigen. Die Ukraine folgt damit Nachbarn wie Polen, Finnland, Lettland, Litauen und Estland – alle grenzen an Russland und vollzogen ähnliche Schritte.
Selenskyj nennt Minen “russisches Markenzeichen”
Der Präsident erklärte, Minen blieben oft die einzige Verteidigungsmöglichkeit. Er bezeichnete sie als „typisches Mittel russischer Mörder“. Russland habe die Konvention nie unterzeichnet und verwende Minen skrupellos.
Mit dem Ausstieg wolle Kiew ein klares Signal an seine Partner senden: Die Bedrohung durch Russland erfordere neue Sicherheitsstrategien. Länder entlang der russischen Grenze sollten sich auf realistische Verteidigungsmöglichkeiten konzentrieren.
Ukraine zählt zu den am stärksten verminten Ländern
Nach über drei Jahren großflächiger Invasion gilt die Ukraine inzwischen als weltweit am stärksten vermintes Land. Medien berichten, dass bis zu ein Drittel der Fläche potenziell gefährlich sei.
Befreite Gebiete seit 2022 sind laut ukrainischen Quellen stark mit Sprengfallen übersät. Experten schätzen, die vollständige Räumung könnte bis zu 30 Jahre dauern. Die Minen erschweren Rückkehr, Wiederaufbau und Landwirtschaft massiv.