Donald Trump und Wladimir Putin werden am Dienstag über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine sprechen.
US-Präsident Donald Trump erklärte, dass “viele Elemente” eines Friedensabkommens mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin bereits vereinbart wurden. Dieses Gespräch wird mit großer Spannung erwartet.
Trump teilte auf Truth Social mit, dass er am Dienstagmorgen mit Putin sprechen werde.
Er betonte, dass es zwar Vereinbarungen gebe, aber “noch viel zu tun” sei.
“Jede Woche sterben 2.500 Soldaten auf beiden Seiten. Das muss JETZT aufhören. Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Präsident Putin”, schrieb Trump.
Er sagte zuvor vor Reportern: “Wir werden versuchen, ein Friedensabkommen, einen Waffenstillstand und Frieden zu erreichen. Ich glaube, dass wir das schaffen können.”
Zelensky kritisiert Putin und Uneinigkeit in den USA
In seiner abendlichen Ansprache am Montag warf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Putin vor, den Krieg absichtlich zu verlängern.
“Dieser Vorschlag hätte schon lange umgesetzt werden können”, sagte er und betonte, dass “jeder Tag im Krieg Menschenleben kostet”.
Innerhalb der Trump-Regierung gibt es widersprüchliche Aussagen über den Fortschritt der Waffenstillstandsverhandlungen.
US-Außenminister Marco Rubio berichtete nach einem Treffen mit ukrainischen Vertretern in Dschidda, dass es hauptsächlich darum gegangen sei, “wie ein Verhandlungsprozess aussehen könnte”, nicht um “konkrete Bedingungen”.
US-Gesandter Steve Witkoff, der sich am Donnerstag in Moskau mit Putin traf, äußerte sich ebenfalls vorsichtig.
Unterdessen forderten Großbritannien und Frankreich Putin auf, seinen Willen zu einem Friedensabkommen zu beweisen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron lobte den “Mut” Selenskyjs, einen Waffenstillstandsvorschlag anzunehmen, und forderte Russland auf, das Gleiche zu tun.
“Genug Tote. Genug zerstörte Leben. Genug Zerstörung. Die Waffen müssen schweigen”, erklärte Macron auf X.
Der britische Außenminister David Lammy forderte Putin auf, einem “vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand” sofort zuzustimmen. Er sagte dem Parlament, dass er “keine Anzeichen” dafür sehe, dass Putin es mit einem Friedensabkommen ernst meine.
Er warnte, dass Großbritannien und seine Verbündeten “weitere Maßnahmen ergreifen” könnten, um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen.
Friedensgespräche rücken näher
Das Weiße Haus zeigte sich optimistisch vor den Gesprächen zwischen Trump und Putin, die telefonisch stattfinden werden.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte am Montag, dass Trump “entschlossen” sei, das Friedensabkommen zu sichern.
Zu den Gesprächsthemen sagte sie: “Es gibt ein Kraftwerk an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine, das mit den Ukrainern diskutiert wurde. Er wird dieses Thema morgen mit Putin besprechen.”
Dabei dürfte es sich um das Kernkraftwerk Saporischschja handeln, das größte in Europa. Seit März 2022 steht es unter russischer Kontrolle, und die anhaltenden Kämpfe wecken Ängste vor einem nuklearen Unfall.
Auf die Frage nach möglichen Zugeständnissen in den Waffenstillstandsverhandlungen sagte Trump am Sonntag: “Wir werden über Land sprechen. Wir werden über Kraftwerke sprechen […] Wir sprechen bereits darüber, bestimmte Vermögenswerte aufzuteilen.”
Kremlsprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, sich zu den Inhalten der Gespräche zu äußern und sagte: “Wir machen das nie.”
Während Putin in der Vergangenheit seine Unterstützung für einen Waffenstillstand signalisiert hat, stellte er zugleich Bedingungen für Frieden.
Ein umstrittenes Thema bleibt die westliche russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen im August eingedrungen waren.
Russland hatte das Gebiet in den letzten Wochen zurückerobert, und Putin erklärte, dass es nun vollständig unter russischer Kontrolle stehe.
Zudem äußerte er Bedenken, wie ein Waffenstillstand überwacht und entlang der Frontlinie durchgesetzt werden könnte. Er machte deutlich, dass er Nato-Truppen auf diesem Gebiet nicht akzeptieren werde.
Die aktuelle Friedensinitiative wurde vergangene Woche in Saudi-Arabien von ukrainischen und amerikanischen Delegationen besprochen.
Nach stundenlangen Verhandlungen präsentierten sie einen Vorschlag für einen 30-tägigen Waffenstillstand, den die Ukraine anzunehmen bereit war.
Der französische Präsident Macron und Kanadas neuer Premierminister Mark Carney betonten nach ihrem Treffen am Dienstag ihre “unerschütterliche” Unterstützung für die Ukraine. Sie forderten “klare Zusagen” von Russland.
