Präsident Trump kontaktiert Bezos nach Enthüllungen über mögliche Tarifinformationen
Donald Trump rief Amazon-Gründer Jeff Bezos am Dienstag persönlich an, um seinen Unmut über neue Berichte zu äußern.
Diese Berichte deuteten an, dass Amazon beabsichtigte, Kunden künftig die Folgen der neuen Zölle offenzulegen.
Amazon erklärte, man habe erwogen, Zusatzkosten über seine Billigplattform Amazon Haul transparent zu machen.
Amazon Haul startete letztes Jahr in den USA, um günstigere Anbieter wie Shein und Temu herauszufordern.
Amazon bestätigt Entscheidung gegen eine Tarifanzeige
Amazon stellte klar, dass die Idee nicht für die Hauptseite geplant war und letztlich verworfen wurde.
Die aggressive Reaktion des Weißen Hauses zeigt, wie stark der politische Druck auf die Regierung gewachsen ist.
Wirtschaftsexperten warnten, die neuen Importzölle könnten Preise für Verbraucher erhöhen und eine Rezession beschleunigen.
Leavitt verteidigt Kritik und ruft zur Unterstützung amerikanischer Produkte auf
Während einer Pressekonferenz zum 100. Tag Trumps im Amt äußerte sich Regierungssprecherin Karoline Leavitt zum Amazon-Thema.
Sie berichtete, sie habe mit dem Präsidenten gesprochen und das Vorgehen Amazons als politische Aktion bezeichnet.
Leavitt sagte: “Amazon handelt aus politischem Kalkül,” und verwies auf frühere Inflation ohne derartige Ankündigungen.
Sie fragte, warum Amazon keine Preisausweise plante, als unter Biden die Inflation Rekordhöhen erreichte.
Trump erhöht Einfuhrzölle, um heimische Produktion zu stärken
Seit Januar verschärfte Trump systematisch die Zölle, um amerikanische Industrien zu fördern und die Einnahmen zu steigern.
Trotz einiger Änderungen betreffen neue Abgaben mittlerweile viele Waren mit mindestens zehn Prozent Zollgebühr.
Chinesische Produkte trifft es besonders hart: Hier liegen die neuen Einfuhrzölle bei mindestens 145 Prozent.
Diese Maßnahmen verringerten den Handel mit China spürbar und schürten Ängste vor Versorgungsengpässen.
Produkte wie Kinderwagen, Regenschirme und viele weitere Güter könnten bald knapp werden.
Händler und Plattformen reagieren auf gestiegene Einfuhrkosten
Unternehmen wie Shein und Temu passen bereits Preise an, da ihre Geschäftsmodelle auf Direktimporten aus China basieren.
Analysten berichten, dass chinesische Anbieter etwa die Hälfte aller Verkäufer auf Amazons US-Seite ausmachen.
Bericht über Amazon-Pläne sorgt für politische Aufregung
Punchbowl News berichtete zuerst über Amazons Überlegungen zu einer möglichen Offenlegung der Importgebühren.
Amazon-Sprecher Tim Doyle bestätigte die internen Überlegungen, stellte jedoch klar, dass keine Umsetzung erfolgt.
Amazon entschied laut Insidern unabhängig davon, keine neuen Preisangaben wegen der Zölle einzuführen.
Ein Informant erklärte, Anlass für die Diskussionen sei das Ende der Zollbefreiung kleiner Importe gewesen.
Trump lobt Bezos für rasches Handeln
Trump erklärte nach dem Telefonat, Bezos habe sehr schnell und pragmatisch auf seine Bedenken reagiert.
Trump sagte: “Jeff Bezos war klasse. Er reagierte sofort. Er löste alles schnell. Er ist ein guter Typ.”
Schwierige Beziehung zwischen Trump und Bezos hält an
Obwohl Bezos Trumps Amtseinführung unterstützte, prägten Konflikte oft das Verhältnis zwischen beiden.
Bezos lobte Trumps wirtschaftspolitische Ansätze, trotz öffentlicher Angriffe auf Amazon und die Washington Post.
Trump kritisierte häufig Berichterstattungen, die er als unfair gegenüber seiner Regierung empfand.
Bezos wiederum warnte 2016 vor Trumps Sprache und scherzte darüber, ihn ins All zu schicken.
Amazon klagte bereits wegen politischer Einflussnahme
2019 reichte Amazon Klage gegen das Pentagon ein und warf Trump politische Einmischung in Vertragsvergaben vor.
Das Unternehmen behauptete, Trump habe seine Abneigung gegen Bezos in Entscheidungen einfließen lassen.