Premierminister Keir Starmer warf Polizei, Grenzschutz und Nachrichtendiensten mangelnde Zusammenarbeit vor.
Er erklärte, zersplitterte Strukturen hätten Schleusern Lücken geboten.
Starmer sprach beim Londoner Gipfel zur Bekämpfung illegaler Migration mit Delegierten aus über 40 Staaten.
„Wir erbten ein chaotisches System – perfekt für Kriminelle“, sagte Starmer.
Er bezeichnete Großbritanniens Grenzen als unzureichend geschützt und für Schmuggler offen.
Kanalroute erreicht traurigen Höchstwert
Über 6.600 Migranten überquerten zwischen Januar und März mit kleinen Booten den Ärmelkanal.
Die Behörden registrierten damit einen neuen Rekordwert für das erste Quartal.
Trotz Zusammenarbeit mit Frankreich und anderen Transitstaaten steigt die Zahl weiter.
Viele Migranten stammen aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien.
Die Labour-Regierung steht nach neun Monaten Amtszeit unter wachsendem Druck.
Starmer stoppt umstrittenes Abschiebeabkommen mit Ruanda
Starmer beendete den Ruanda-Plan der Vorgängerregierung direkt nach seinem Wahlsieg.
Er nannte das Projekt eine kostspielige Inszenierung ohne praktische Wirkung.
London hatte bereits Hunderte Millionen Euro an Kigali gezahlt.
Trotz Vertrag von 2022 fand keine einzige Abschiebung statt.
Starmer erklärte, das Modell schrecke keine Migranten ab.
Meloni wirbt für Albaniens Rolle bei EU-Migrationspolitik
Italiens Premierministerin Giorgia Meloni sprach virtuell beim Gipfeltreffen.
Sie verteidigte ihr Vorhaben, Asylzentren in Albanien einzurichten.
Meloni erklärte, die Kritik habe nachgelassen, das Projekt gewinne in der EU Zustimmung.
Die Europäische Kommission schlägt nun Rückführungszentren in Drittstaaten vor.
London beobachtet Italiens Ansatz und prüft mögliche Übernahmen.
Herkunftsländer suchen gemeinsam mit UK nach Lösungen
Vertreter aus Albanien, Vietnam und dem Irak nahmen an den Beratungen teil.
Ihre Staatsbürger stellen einen großen Teil der britischen Asylsuchenden.
Die Konferenz zeigte, wie wichtig internationale Zusammenarbeit bei Migrationsfragen bleibt.
Großbritannien will stärker mit Herkunfts- und Transitstaaten kooperieren.
Starmer betonte, nur gemeinsame Strategien könnten Schleusernetzwerke zerschlagen.
Premier rechtfertigt harte Linie gegenüber Schleuserkriminalität
Starmer forderte, Menschenhändler wie Terrorgruppen zu bekämpfen.
Er verteidigte seine Politik gegen Kritik aus der eigenen Partei und von Hilfsorganisationen.
„Wer wegschaut, macht sich mitschuldig“, sagte er.
Starmer warnte, falsche Hoffnungen würden riskante Überfahrten fördern.
Er betonte, echte Menschlichkeit bedeute auch, klare Grenzen zu setzen.