Japanische und US-amerikanische Unternehmen erkunden den Mond gemeinsam
SpaceX hat am Mittwoch zwei privat entwickelte Mondlandegeräte ins All geschickt und damit einen bedeutenden Schritt in der kommerziellen Raumfahrt gemacht. Die Falcon-9-Rakete brachte den japanischen Rover „Resilience“ von ispace und den „Blue Ghost“-Lander von Firefly Aerospace aus Texas in den Orbit. Der Start erfolgte um 1:11 Uhr Ortszeit vom Kennedy Space Center in Florida.
Die beiden Raumfahrzeuge werden jeweils unabhängig voneinander zum Mond reisen. Während Firefly eine Landung im März plant, strebt ispace eine Ankunft im Mai oder Juni an.
Ispace sucht Wiedergutmachung mit Rover Resilience
Nach einem misslungenen Landeversuch im Jahr 2023 setzt das japanische Unternehmen ispace große Hoffnungen in seinen Rover „Resilience“ und seine kommende Mission. Der 5 kg schwere Rover wird das Mare Frigoris im Norden des Mondes untersuchen und dabei wichtige Experimente durchführen. Dazu gehören das Sammeln von Mondstaub und die Analyse potenzieller Ressourcen, die für zukünftige Mondmissionen von Bedeutung sein könnten.
Nach dem Start bestätigte ispace, dass der Lander erfolgreich stabile Kommunikation und Energieversorgung im Orbit hergestellt hat – ein vielversprechender Beginn für die Mission.
Blue Ghost von Firefly unterstützt NASA-Ziele
Der „Blue Ghost“-Lander von Firefly Aerospace wird durch einen 145-Millionen-Dollar-Vertrag der NASA finanziert und soll zehn Experimente zur Unterstützung der Mondforschung durchführen. Zu den geplanten Aufgaben gehören:
- Sammeln und Analysieren von Mondboden
- Messung der Temperaturen unter der Mondoberfläche
- Testen von Geräten zur Entfernung des abrasiven Mondstaubs
Zusätzlich wird der Lander hochauflösende Aufnahmen einer totalen Mondfinsternis machen, um Daten über das Verhalten des Mondstaubs bei Dämmerungsbedingungen zu sammeln. Firefly-CEO Jason Kim erklärte, dass dies eine Hommage an den Apollo-17-Astronauten Eugene Cernan sei, der dieses Phänomen erstmals beobachtete.
Private Raumfahrt treibt Artemis-Ziele voran
Das Artemis-Programm der NASA fördert die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und verdeutlicht einen Wandel in der Raumfahrtstrategie. Firefly und ispace gehören zu einer wachsenden Zahl von kommerziellen Partnern, die Mondmissionen vorantreiben.
Im kommenden Monat wird das texanische Unternehmen Intuitive Machines seine zweite Mondmission starten. Dabei sollen Werkzeuge zur Wassersuche und ein neuartiger „Hopper“ für schattige Mondregionen getestet werden.
Diese kommerziellen Initiativen bereiten den Weg für die Artemis-III-Mission der NASA, die 2027 die erste bemannte Mondlandung seit Apollo 17 im Jahr 1972 ermöglichen soll. Bislang haben nur fünf Nationen erfolgreich Raumfahrzeuge auf dem Mond gelandet. Diese neuen kommerziellen Missionen könnten die weltweite Mondforschung erheblich erweitern und neue Möglichkeiten für künftige Entdeckungen schaffen.