Viele in der Volkspartei sehen Sebastian Kurz als Hoffnungsträger, doch er verfolgt eigene Ziele.
Kurz, 38 Jahre alt, betont, dass er noch viel erreichen will, lehnt jedoch die Rolle des Vizekanzlers unter Herbert Kickl ab. Er strebt ein Comeback zu seinen eigenen Bedingungen und zu einem passenden Zeitpunkt an. Obwohl er Herausforderungen liebt, hält er eine Rückkehr in die Politik momentan für unpassend.
Erfolge und Distanz zur ÖVP
Kurz führte die Volkspartei von 2017 bis 2021 zu Wahlerfolgen – 2017 erreichte die Partei 31,5 Prozent, 2019 sogar 37,5 Prozent. Dennoch fühlt er sich von der ÖVP nicht ausreichend gewürdigt und denkt über die Gründung einer eigenen Liste nach. Ohne die Unterstützung einer etablierten Partei wäre der Erfolg jedoch unsicher, doch sein Netzwerk und finanzielle Unterstützung könnten ihm Rückhalt verschaffen.
Hürden für ein Comeback
Kurz wird durch juristische Probleme belastet: Er ist Beschuldigter in einem Fall um Inseratenkorruption, der 2021 zu seinem Rücktritt führte. Die Ermittlungen dauern an, obwohl die Unschuldsvermutung gilt. Die Aussagen seines ehemaligen Verbündeten Thomas Schmid könnten jedoch Schaden anrichten. Ein Gerichtsprozess wäre sowohl zeitaufwendig als auch politisch belastend. Eine mögliche Verurteilung könnte ebenfalls seine Chancen auf ein Comeback schmälern, obwohl Kurz solchen Herausforderungen nicht aus dem Weg geht.