Schweden und Finnland fordern ihre Bürgerinnen und Bürger auf, sich auf die Möglichkeit eines Krieges vorzubereiten, da die Spannungen durch Russlands Einmarsch in der Ukraine eskalieren. Schweden hat einen aktualisierten 32-seitigen Leitfaden „Im Falle einer Krise oder eines Krieges“ neu herausgegeben, die erste Überarbeitung seit 2018. In der Broschüre, die an 5,2 Millionen Haushalte verteilt wurde, werden Überlebensstrategien beschrieben, darunter das Anlegen von Vorräten an Lebensmitteln, Medikamenten und lebenswichtigen Gütern.
Der schwedische Minister für Zivilschutz, Carl-Oskar Bohlin, betonte den Ernst der aktuellen Sicherheitslage und hob die Notwendigkeit der Resilienz hervor. Auch das benachbarte Finnland hat einen Online-Leitfaden zur Krisenvorsorge veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass nur 58 % der Finnen ausreichend für Notfälle gerüstet sind.
Diese Maßnahmen erfolgen zu einem Zeitpunkt, da Schweden und Finnland, die traditionell neutral sind, als Reaktion auf die russische Aggression der NATO beitreten. Norwegen, das bereits Mitglied der NATO ist, hat Anfang des Jahres 2,2 Millionen Krisenhandbücher verteilt, in denen den Bürgern geraten wird, sich auf einen mindestens einwöchigen Selbstversorgungszustand im Falle eines nationalen Notfalls vorzubereiten.
Die aktualisierte schwedische Broschüre spiegelt die Entschlossenheit des Landes wider, seine Bevölkerung zu verteidigen, und unterstreicht gleichzeitig die wachsenden Herausforderungen, die sich durch Russlands anhaltende Vorstöße in der Ukraine ergeben, wo Moskau inzwischen rund 20 % des Territoriums kontrolliert, während sich der Konflikt seinem dritten Jahr nähert.