Zwischenfälle bei Einsätzen nehmen zu
Die Polizei warnt vor einem schwindenden Respekt gegenüber ihren Einsatzkräften. Beim Fußballspiel in Salzburg attackierten Rapid-Fans mehrere Beamte mit Flaschen. Landespolizeidirektor Bernhard Rausch schlägt Alarm. Die Zahl körperlicher Übergriffe auf Polizisten ist stark gestiegen. Zwischen 2023 und 2024 nahm diese Gewalt um zehn Prozent zu.
Am Montag wurden neue Polizeischüler im Carabinieri-Saal der Residenz feierlich angelobt. Sie haben ihre Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen. Respekt gegenüber Beamten bleibt ein zentrales Thema, betont Rausch. Verbale Kritik müssen Polizisten professionell ertragen. Bei körperlichen Angriffen endet jedoch jede Toleranz. Solche Übergriffe gefährden die Sicherheit und das Vertrauen.
Nachwuchs zeigt Rückgrat
Polizeischüler Florian Pfeiffer schildert seine Eindrücke mit klaren Worten. „Der Respekt schwindet“, sagt er offen. Dennoch fühle er sich durch die Ausbildung gut vorbereitet. Ein inneres Schutzschild helfe im Einsatz. „Es muss an der Uniform abprallen“, erklärt er.
Auch Polizeischülerin Eva Rehrl unterstreicht die Bedeutung des persönlichen Auftretens. „Man muss mit Respekt auf Menschen zugehen“, sagt sie. Nur so könne man hoffen, diesen auch zurückzubekommen. Beide betonen: Innere Stärke ist im Polizeidienst entscheidend.
Internet als neue Herausforderung
Trotz der Vorfälle sieht Rausch das Verhältnis zur Bevölkerung positiv. In Österreich herrsche ein gutes Miteinander zwischen Polizei und Gesellschaft. Anders als in manchen Ländern werde die Polizei hier nicht als Feindbild gesehen. Auch die Politik unterstütze die Anliegen der Salzburger Polizei.
Zunehmend geraten soziale Netzwerke in den Fokus. Dort nimmt laut Rausch die Radikalisierung spürbar zu. Auch Mobbing sei ein wachsendes Problem. Die Polizei wolle ihre Präsenz im Netz daher verstärken. Digitale Entwicklungen dürften nicht unbeachtet bleiben.