Arbeitsministerin Astrid Panosyan-Bouvet bestätigte eine gesenkte Wachstumsprognose für das Jahr 2024.
Die Regierung rechnet nun mit 0,7 % Wachstum, was der neuen Einschätzung der Banque de France entspricht.
Das bisherige Budget basierte auf einer Prognose von 0,9 %.
Wirtschaftsminister Éric Lombard kündigte die Korrektur ebenfalls während einer Parlamentssitzung an.
Er sagte, Frankreich sehe sich mit wirtschaftlichen Unsicherheiten konfrontiert.
Zentralbank warnt vor schwächeren Aussichten durch globale Risiken
Die Banque de France reduzierte Mitte März ihre Schätzung von 0,9 % auf 0,7 %.
Sie erwartet für 2026 ein Wachstum von 1,2 % und für 2027 von 1,3 %.
Analysten machten internationale Handelsrisiken und geplante US-Zölle für die Herabstufung verantwortlich.
Trumps Regierung plant neue Abgaben auf EU-Importe, möglicherweise bis zu 25 %.
Frankreich erwartet spürbare Folgen trotz begrenzter Zielrichtung der Maßnahmen.
Französische Exporteure blicken mit Sorge auf US-Zollpläne
Frankreich exportierte 2023 Luftfahrttechnik im Wert von 7,9 Mrd. € in die USA.
Arzneimittelverkäufe erreichten 4,1 Mrd. €, Getränke 3,9 Mrd. €.
Die USA waren der viertgrößte Absatzmarkt und fünftgrößter Lieferant Frankreichs.
Neue Handelshemmnisse könnten wichtige Exportbranchen empfindlich treffen.
Unternehmen beobachten die Entwicklung mit großer Unsicherheit.
Wachsende Defizite setzen Staatshaushalt unter Druck
Frankreich verzeichnete 2024 ein Defizit von 5,8 % des BIP.
Der Fehlbetrag betrug 169,6 Mrd. €, deutlich über dem Eurozonen-Ziel von 3 %.
Ex-Premier Barnier versuchte, das Defizit mit Sparplänen zu begrenzen, scheiterte jedoch.
Nach seiner Abwahl übernahm François Bayrou im Februar die Regierungsführung.
Er brachte einen neuen Haushaltsplan durch das Parlament.
Ziel: Rückkehr zur Stabilität in den kommenden Jahren
Die Regierung plant, das Defizit 2025 auf 5,4 % zu senken.
Bis 2029 will sie die 3 %-Marke unterschreiten.
Nach der Neuwahl im Sommer fehlt Bayrou eine klare Mehrheit im Parlament.
Politische Unsicherheit treibt die Kreditkosten nach oben.
Lombard warnte vor einem Rückgang der Binnennachfrage durch steigende Sparquoten.
Wirtschaft steht vor Herausforderungen durch hohe Zinsen und EU-Reformen
Haushalte sparen mehr, was den Konsum schwächt.
Lombard kritisierte hohe Zinsen als Belastung für Investitionen und Wachstum.
Die EU erwägt gelockerte Haushaltsregeln, um Verteidigungsausgaben zu ermöglichen.
Diese Pläne bringen zusätzliche Unsicherheiten für Frankreichs Wirtschaftsstrategie.
Die Regierung versucht, fiskalische Disziplin mit außenpolitischer Verantwortung zu verbinden.