Das Burgenland richtet 71 Pflegestützpunkte ein und stellt mehr Vertrauenspersonen für die Betreuung an.
Die Landesregierung plant zwei Demenzzentren im Nord- und Südburgenland.
Landeshauptmann Doskozil warnt vor einer medizinischen Mehrklassengesellschaft durch Bundesversäumnisse.
Er kritisiert die Bundesregierung, weil sie Kernaufgaben an private Firmen überlässt.
„Gesundheit und Pflege steuern auf ein böses Erwachen zu“, sagt Doskozil.
Die ÖVP handle nur wirtschaftsnah, während die SPÖ noch keine strukturellen Lösungen durchsetze.
Er fordert erneut einen verpflichtenden Wehr- oder Sozialdienst für alle.
„Mit Pflegefokus könnten wir riesiges Personalpotenzial nutzen“, so Doskozil.
Er schlägt neun Monate Präsenz- oder Sozialdienst für junge Männer und Frauen vor.
Doskozil fordert Reform der ÖGK und warnt vor Sparpolitik
Doskozil fordert erneut die Abschaffung der Österreichischen Gesundheitskasse.
Er sieht keinen Nutzen mehr in der ÖGK und will Zuständigkeiten den Ländern übertragen.
Vertragsregelungen, Leistungsunterschiede und Steuerung sollen laut ihm von Landeshauptleuten geregelt werden.
„Das System würde funktionieren – wenn Reformwille da wäre“, betont Doskozil.
Die Sparpläne der Bundesregierung nennt er „reine Schlagzeilen ohne Substanz“.
Strukturreformen hält er für dringend notwendig.
Er begrüßt zwar SPÖ-Mann Marterbauer im Finanzministerium, sieht aber dessen Spielraum als begrenzt.
Mit der ÖVP verhandelt Doskozil derzeit ein Gemeindepaket zur Entlastung der Kommunen.
Das Land will in diesem Zuge den Burgenländischen Müllverband übernehmen.
Er rechnet mit einem Beschluss vor dem Sommer.
Koalition mit Grünen stabil – Migration kein zentrales Thema
Seit 100 Tagen regieren SPÖ und Grüne gemeinsam das Burgenland.
Doskozil beschreibt das Bündnis als respektvoll und konstruktiv.
Er nennt die Zusammenarbeit mittlerweile „freundschaftlich und auf Augenhöhe“.
Beide Parteien lösen auch heikle Fragen im Dialog.
Beim Bau des Spitals in Gols zeigten die Grünen Kompromissbereitschaft.
Das Thema Migration spiele derzeit kaum eine Rolle.
Doskozil nennt Rückweisungen an der deutschen Grenze symbolisch und wirkungslos.
„Diese Maßnahme zeigt nur Hilflosigkeit“, meint er.
Er bedauert, dass man bei der Schengen-Erweiterung keine Verfahrenszentren in der Türkei eingerichtet hat.
„Diese Chance haben wir verspielt – ein riesiger Fehler“, erklärt der Landeshauptmann.