Erstmals seit über 100 Jahren ist das Baden im berühmten Strom wieder erlaubt
Paris – Die Seine ist zurück als Ort der Erholung: Nach über einem Jahrhundert ist das Schwimmen in dem weltbekannten Fluss wieder offiziell erlaubt. Seit dem Wochenende haben Pariserinnen und Pariser sowie Gäste der Stadt Zugang zu drei neuen Badeplätzen mitten in der Hauptstadt – kostenlos und unter strengen Hygieneauflagen.
Milliardenschweres Reinigungsprojekt schafft neues Freizeitangebot
Hinter der Wiedereröffnung steckt eine gewaltige Umweltaktion. Rund 1,4 Milliarden Euro wurden investiert, um das Wasser der Seine zu reinigen. Abwasserleitungen wurden modernisiert, 20.000 Haushalte neu angeschlossen, Rückhaltebecken gebaut und Kläranlagen verbessert. Das Ziel: Eine Badequalität, die internationalen Standards entspricht – inspiriert vom Olympia-Einsatz der Seine 2024.
Tägliche Tests und strenge Aufsicht sorgen für Sicherheit
Die drei Badestellen befinden sich beim Eiffelturm, nahe Notre-Dame und an der Nationalbibliothek. Dort sind täglich bis zu 1.000 Schwimmgäste erlaubt. Badegäste finden Duschen, Umkleiden und Rettungsschwimmer vor. Die Wasserqualität wird täglich kontrolliert und durch eine Ampelflagge angezeigt. Wegen der geringen Tiefe ist das Springen verboten.
Symbolischer Moment für Paris – weitere Flussbäder in Planung
Die Stadt plant bereits weitere 14 Badeplätze entlang der Seine und Marne. Zwei davon wurden im Juni eröffnet. Das Projekt gilt als Vorbild für andere europäische Städte. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte das Vorhaben maßgeblich vorangetrieben – und bereits selbst ein Bad genommen. Auch Präsident Macron hatte versprochen, eines Tages in der Seine zu schwimmen. Jetzt fehlt nur noch der Sprung.