Generalprobe gegen den Eishockey-Giganten
Am Sonntagabend steht für Österreichs Eishockeynationalmannschaft das letzte Testspiel vor der Weltmeisterschaft in Stockholm auf dem Programm. In der Wiener Steffl Arena trifft das Team von Roger Bader auf Kanada – ein echter Gradmesser vor dem ersten WM-Spiel gegen Finnland, das kommenden Freitag stattfindet. Die Partie wird ab 19 Uhr live auf ORF Sport + übertragen.
Erstmals kann Bader auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Neu dabei sind Marco Kasper aus der NHL, Vinzenz Rohrer, frischgebackener Meister mit den ZSC Lions, sowie Atte Tolvanen, Salzburgs bewährter Schlussmann. Die Formation gegen Kanada soll weitgehend jener entsprechen, die auch beim WM-Auftakt eingesetzt wird. Kleinere Anpassungen bleiben möglich, etwa bei der Zusammensetzung der Angriffsreihen.
Tempo, Präzision und Reaktionsfähigkeit gefragt
Ein möglicher Kandidat für eine späte Nominierung ist Marco Rossi. Da er mit Minnesota aus den NHL-Playoffs ausgeschieden ist, wäre er grundsätzlich verfügbar. Doch ohne neuen Vertrag bleibt seine Teilnahme unwahrscheinlich, so Bader – auch wenn ein Restfunken Hoffnung bleibt.
Das Duell mit den Kanadiern soll der Mannschaft helfen, sich an das hohe Spieltempo und die geringe Entscheidungszeit auf Top-Niveau zu gewöhnen. Bader fordert, dass seine Spieler schneller denken, handeln und Spielsituationen antizipieren. Kapitän Thomas Raffl sieht im Aufeinandertreffen mit dem Topteam eine wertvolle Standortbestimmung.
Kanada bringt Erfahrung, Talent – und ein starkes Signal
Team Canada reist nicht zum ersten Mal zu einem letzten WM-Test nach Wien. In den Jahren 2015, 2019 und 2023 sorgte das Starensemble bereits für spektakuläre Spiele. Auch diesmal stehen viele Topspieler im Kader, darunter Macklin Celebrini, der als Nummer-eins-Draft 2024 gilt. Trainer Dean Evason, früher Coach bei Minnesota, bringt 15 NHL-Akteure mit – weitere Profis sollen nachrücken.
Unvergessen bleibt das dramatische Duell bei der WM im Vorjahr, als Österreich ein 1:6 im Schlussdrittel ausglich, aber in der Overtime 6:7 unterlag. Von den damaligen Spielern ist heuer niemand mehr dabei, Evason ist als Cheftrainer jedoch wieder mit an Bord.
Abseits des Eises trägt das Spiel auch eine gesellschaftliche Botschaft: Es steht im Zeichen der White-Ribbon-Bewegung gegen Gewalt an Frauen. Männer setzen durch das Tragen einer weißen Schleife ein sichtbares Zeichen für Respekt, Gewaltfreiheit und Gleichberechtigung.