Musk unterstützt Lutnick als US-Finanzminister, während Trump seine Wahl überdenkt
Elon Musk hat sich öffentlich für Howard Lutnick als neuen US-Finanzminister ausgesprochen, während Donald Trump noch seine endgültige Entscheidung für diesen wichtigen Posten trifft. Auf der Social-Media-Plattform X forderte Musk seine Anhänger auf, einen Kandidaten zu unterstützen, der „wirklich Veränderung umsetzen wird“ und „nicht das Geschäft wie immer fortsetzt“.
Lutnick, der ehemalige CEO von Cantor Fitzgerald, einem Unternehmen, das bei den Anschlägen vom 11. September 658 Mitarbeiter verlor, gilt als einer der Spitzenkandidaten für das Amt des Finanzministers. Berichten zufolge tritt er gegen Scott Bessent an, den Gründer der Kapitalverwaltungsgesellschaft Key Square, der sich dafür ausgesprochen hat, den US-Dollar als Weltreservewährung zu erhalten und Zölle als Verhandlungstaktik zu nutzen.
Musk verglich die beiden Kandidaten auf X und schrieb: „Bessent ist eine Business-as-usual-Wahl, während @howardlutnick tatsächlich Veränderungen umsetzen wird. Business-as-usual führt Amerika in den Bankrott, also brauchen wir Veränderungen, ganz gleich, wie.“ Musk forderte seine Follower auf, ihre Meinungen zu äußern, damit Trump Feedback zu seiner Entscheidung erhalten könne.
Lutnick selbst erklärte kürzlich in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass der neue Finanzminister „den politischen Richtlinien des Präsidenten treu bleiben“ werde. Lutnick, der sich als „fiskalischer Konservativer und sozialer Liberaler“ bezeichnete, sagte, die Demokratische Partei habe sich von seinen Ansichten entfernt.
Beide Kandidaten unterstützen die von Trump während seiner ersten Amtszeit eingeführten Handelszölle, die als Mittel zur Unterstützung der amerikanischen Wirtschaft und zur Bekämpfung von China dienen. Bessent schrieb in einem Gastkommentar für Fox News, dass Zölle ein „Weg sind, um endlich für die Amerikaner einzutreten“.
Dennoch warnen einige Ökonomen davor, dass Zölle das Wirtschaftswachstum schwächen, die Inflation anheizen und die Beschäftigung senken könnten. Eine Analyse des Peterson Institute for International Economics prognostizierte, dass die Inflation bis 2026 auf mindestens 6% steigen und die Verbraucherpreise in den kommenden vier Jahren um 20% ansteigen würden.
Musks Eingreifen in die Entscheidung über den Finanzminister kommt zu einer Zeit, in der die Nähe des Unternehmers zu Trump Besorgnis erregt. Musk, der reichste Mensch der Welt, soll eine neue Beraterposition in Trumps Regierung übernehmen – den Vorsitz der „Department of Government Efficiency“ (Abteilung für Regierungseffizienz), deren Aufgabe es sein wird, die Zahl der Ministerien zu reduzieren und verschwenderische Ausgaben in Höhe von bis zu 2 Billionen Dollar zu senken.
Laut dem Washington Post äußerten einige Mitglieder von Trumps Umfeld Überraschung darüber, dass Musk in die Wahl des Finanzministers eingreift. Ein Insider erklärte: „Die Leute sind nicht glücklich darüber. Es scheint, als würde Musk als ‚Co-Präsident‘ agieren.“
Musk, der mehr als 100 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampagne investiert hat, ist eine konstante Präsenz in Trumps Umfeld, einschließlich eines Gesprächs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Am Samstag veröffentlichte Musk einen spöttischen Kommentar zu Selenskyjs Aussage, dass die Ukraine ein unabhängiges Land sei, das nicht zum Verhandlungstisch mit Russland gezwungen werden könne. Musk bezeichnete den ukrainischen Präsidenten als „unglaublich humorvoll“.
Später saßen Musk und Trump gemeinsam ringside bei einer UFC-Titelkämpfer-Veranstaltung im Madison Square Garden in New York, begleitet von mehreren prominenten Persönlichkeiten, darunter der Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson, Robert F. Kennedy Jr., Joe Rogan, Tulsi Gabbard und Vivek Ramaswamy, der zusammen mit Musk die neue Abteilung für Regierungseffizienz leiten wird.
