Russische Truppen übernahmen das Atomkraftwerk Saporischschja gleich nach Kriegsbeginn im Februar 2022.
Trotz der Besetzung erzeugt die Anlage derzeit keinen Strom.
Die Stadt Saporischschja, 440 Kilometer südöstlich von Kiew, bleibt unter ukrainischer Kontrolle.
Immer wieder schlagen Raketen in der Umgebung des Kraftwerks ein.
Die Frontlinie verläuft in unmittelbarer Nähe der Anlage.
Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) kontrollieren die Sicherheit regelmäßig vor Ort.
Sie prüfen Gefahren, überwachen Zustände und tauschen das Personal turnusmäßig aus.
Die IAEO will jegliche nukleare Katastrophe unbedingt verhindern.
Stromleitung sorgt für internationale Unruhe
Greenpeace veröffentlichte Satellitenaufnahmen neuer Leitungsbauten in besetzten Gebieten nahe dem Kraftwerk.
Die Organisation warnt, Moskau plane eine rechtswidrige Inbetriebnahme der Anlage.
Russland bestätigte bisher nicht offiziell den Bau dieser Hochspannungsleitung.
Ein IAEO-Beamter erklärte anonym, es gebe keine konkreten Hinweise auf einen Neustart.
Die Behörde beobachtet weiterhin alle Entwicklungen im Umfeld des Reaktors.
Kiew informierte IAEO-Mitglieder über seine Bedenken.
Ukrainische Beamte bezeichneten den Bau als klaren Verstoß gegen internationales Recht.
Sie warnten, jede Wiederinbetriebnahme ohne ukrainische Genehmigung sei rechtswidrig.
Sie verwiesen darauf, dass Russland keine Hoheit über die Anlage besitzt.
Ukrainische Behörden sehen in dem Vorgehen eine ernsthafte Bedrohung für die nukleare Sicherheit.
Wiederbetrieb trifft auf massive Hürden
Russland äußerte bereits früher Interesse an einem Neustart des Kraftwerks.
IAEO-Chef Rafael Grossi kündigte Gespräche mit Kiew und Moskau dazu an.
Er betonte, ein Neustart müsse mit äußerster Vorsicht geprüft werden.
Alle sechs Reaktoren enthalten weiterhin Uran, bleiben aber im Kaltzustand.
Die Anlage braucht externe Stromzufuhr für Kühlung und Sicherheitssysteme.
Mehrfach unterbrachen Angriffe diese Versorgung und zwangen zum Einsatz von Notstrom.
Nach dem Dammbruch in Kachowka 2023 verlor das Werk seine wichtigste Wasserquelle.
Mitarbeiter mussten daraufhin eigene Brunnen für Kühlwasser graben.
Ein IAEO-Inspektor erklärte, das reduzierte System könne den Normalbetrieb nicht tragen.
Er sagte, der Wasserbedarf steige im Betrieb drastisch.
Donald Trump erwähnte Saporischschja in einem Telefonat mit Präsident Selenskyj im März.
Er schlug vor, die USA könnten ukrainische Atomanlagen verwalten und vor Angriffen schützen.