Erfolgsprämie wie bei Elon Musk
Nik Storonsky, Gründer und CEO des britischen Fintech-Riesen Revolut, könnte eine Milliardenprämie erhalten – sollte er den Unternehmenswert auf über 150 Milliarden US-Dollar steigern. Wie die Financial Times berichtet, sicherte sich der frühere Händler von Lehman Brothers einen Deal nach dem Vorbild von Elon Musk: In mehreren Etappen könnte ihm ein zusätzliches Aktienpaket von bis zu 10 % der Firma zustehen, sofern ambitionierte Wachstumsziele erreicht werden.
Die Vereinbarung wurde demnach bereits vor der großen Finanzierungsrunde 2021 getroffen, die Revolut mit 33 Milliarden Dollar zur wertvollsten britischen Fintech-Firma machte. Inzwischen liegt die Bewertung bei 45 Milliarden Dollar – das Ziel liegt also deutlich darüber.
Eigentümerstruktur und Firmenwachstum
Storonsky besitzt über direkte und indirekte Beteiligungen bereits mehr als ein Viertel der Revolut-Anteile. Nach einer Reorganisation wurde er zwar nicht mehr offiziell als „Person mit maßgeblicher Kontrolle“ gelistet, dennoch bestätigt der jüngste Jahresbericht seine starke Stellung im Unternehmen.
Die mögliche Sondervergütung erinnert stark an Musks berühmtes Tesla-Paket aus dem Jahr 2017. Damals erhielt Musk das Recht auf Milliarden in Aktienoptionen – allerdings nur bei Erreichen bestimmter Meilensteine. Ein Gericht erklärte die Vergütung im Dezember 2023 jedoch für ungültig.
Vom Prepaid-Kartenanbieter zum globalen Fintech
Revolut startete 2015 mit einem Fokus auf gebührenfreie Währungswechsel per Prepaid-Karte. Heute beschäftigt das Unternehmen über 10.000 Mitarbeitende in mehr als 36 Ländern und bietet über 50 verschiedene Dienstleistungen: darunter Krypto-Handel, Überweisungen, Buy-now-pay-later-Kredite, eSIMs und Mietservices.
Im April 2024 veröffentlichte Revolut einen Rekordgewinn von über einer Milliarde Pfund – ein Plus von fast 150 % gegenüber dem Vorjahr. Wachstumstreiber waren vor allem Abo-Modelle sowie der Handel mit Vermögenswerten und Kryptowährungen.
Börsengang und regulatorische Hürden
Ein Börsengang gilt als nächster großer Schritt. Politiker und Banker hoffen, dass Storonsky sich für London als Börsenplatz entscheidet. Nach jahrelangem Warten erhielt Revolut 2024 endlich eine eingeschränkte britische Banklizenz. Die Verzögerung war unter anderem auf frühere Buchhaltungsprobleme, EU-Regelverstöße und eine aggressive Unternehmenskultur zurückzuführen.
Zudem stand Revolut wegen Geldwäschekontrollen in der Kritik: Eine Untersuchung der britischen Finanzaufsicht FCA aus dem Jahr 2016 wurde zwar 2017 abgeschlossen – Ergebnisse wurden jedoch nicht veröffentlicht. Die vollständige Zulassung als britische Bank steht noch aus.
Storonskys Bonuspaket wird intern weder bestätigt noch kommentiert – doch klar ist: Wenn Revolut seinen Wert verdreifacht, könnte Storonsky zu einem der reichsten Unternehmer Europas aufsteigen.