Auf seiner jährlichen Ignite-Konferenz präsentierte Microsoft seine neueste Innovation im Bereich künstlicher Intelligenz: autonome „KI-Agenten“, die komplexe Aufgaben eigenständig und ohne menschliches Zutun ausführen sollen. Während das Unternehmen diese Entwicklung als bahnbrechend bezeichnet, stößt die Ankündigung bei Branchenführern auf Kritik.
CEO Satya Nadella betonte, wie diese KI-Agenten Geschäftsprozesse revolutionieren könnten. Sie sollen beispielsweise die Genehmigung von Rücksendungen automatisieren oder Lieferketten analysieren, um Fehler zu minimieren. Laut einem Blogbeitrag von Microsoft sind die Agenten darauf ausgelegt, kontinuierlich zu arbeiten, Effizienz zu steigern und produktiver zu sein als bisherige Lösungen.
Mit diesem Ansatz geht Microsoft über die Funktionalitäten traditioneller KI-Tools wie OpenAIs ChatGPT oder Microsofts Copilot hinaus. Diese dienen hauptsächlich der Unterstützung bei der Texterstellung oder Beantwortung einfacher Anfragen. Die neuen „agentischen KI-Systeme“ hingegen sollen langfristig planen, strategisch denken und eigenständig komplexe Aufgaben ausführen können.
Doch nicht alle sind von der Idee überzeugt. Salesforce-CEO Marc Benioff kritisierte die Initiative scharf und bezeichnete sie als „verzweifelten Versuch eines Rebrandings“. In einem Social-Media-Post nannte er Microsofts Copilot ein „gescheitertes Projekt“ und verwies auf Probleme bei Genauigkeit und Datensicherheit. „Ein neuer Name ändert nichts an den grundlegenden Schwächen,“ so Benioff.
Die Ankündigung verdeutlicht den wachsenden Wettbewerb in der KI-Branche. Unternehmen wie Google, OpenAI und Salesforce versuchen gleichermaßen, fortschrittliche KI-Technologien in Geschäftsprozesse zu integrieren. Dennoch bestehen Zweifel, ob autonome KI-Agenten wirklich skalierbar, kosteneffizient und praktisch anwendbar sind.
Trotz der Kritik bleibt Microsoft optimistisch und prognostiziert eine Zukunft, in der Unternehmen ganze Netzwerke von KI-Agenten einsetzen, um Innovationen voranzutreiben und Abläufe zu optimieren. Ob diese Vision Realität wird oder nur ein weiteres überhitztes Versprechen bleibt, wird sich letztlich in der Praxis zeigen.