Ludwig fordert Konsequenzen: „Mehr Waffen bedeuten weniger Sicherheit“
Bei seiner Angelobung als Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Michael Ludwig (SPÖ) am Freitag deutliche Worte zum Waffenrecht in Österreich gefunden. Angesichts des Amoklaufs an einer Grazer Schule, der die Zeremonie in der Hofburg überschattete, rief Ludwig dazu auf, den Zugang zu Waffen grundsätzlich zu überdenken.
Er kritisierte die stark gestiegene Zahl an registrierten Waffen – von einer Million auf 1,5 Millionen in wenigen Jahren – als „besorgniserregend“. Ludwig stellte klar: „Mehr Waffen heißt nicht mehr Sicherheit, sondern weniger.“ Besonders im privaten Bereich müsse man sich fragen, ob so viele Waffen überhaupt notwendig seien.
Appell an Städte und Bund: Waffenverbote ausweiten
Ludwig verwies darauf, dass Wien bereits Waffenverbotszonen eingerichtet habe und andere Gemeinden diesem Beispiel folgten. Nach dem Vorfall in Graz solle man nun weitere gesetzliche Maßnahmen prüfen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz psychisch vulnerabler Jugendlicher. Es brauche eine politische Debatte über sinnvolle Einschränkungen beim Waffenbesitz – nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch im privaten Bereich.
Van der Bellen lobt Wien – warnt aber vor Herausforderungen
Bundespräsident Van der Bellen gratulierte Ludwig zur Wiederwahl und würdigte Wien als lebenswerteste Großstadt der Welt. Gleichzeitig wies er auf die wachsenden Herausforderungen hin: Infrastruktur, Bildung, Sicherheit und Finanzen müssten mit dem Wachstum Schritt halten. Besonders mahnte er steigende Schuldenzinsen als ernstes Signal für Städte und Gemeinden an.
Nach dem Amoklauf betonte Van der Bellen außerdem, wie wichtig Gewaltprävention und Sicherheitskonzepte im Bildungsbereich seien. „Hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben, aber wir müssen das Mögliche tun“, sagte er.
Ausblick: Bildung, Wirtschaft und Gesundheit im Fokus
Ludwig kündigte an, sich in seiner neuen Amtsperiode besonders auf die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Wien, das Gesundheitssystem und die Bedürfnisse junger Menschen im Bildungsbereich zu konzentrieren. Die Sicherheitsdebatte dürfte dabei ein zentrales Thema bleiben – ebenso wie die Forderung nach einem zeitgemäßen, strenger regulierten Waffenrecht in Österreich.