Der Leiter des britischen Geheimdienstes MI5, Ken McCallum, hat bekannt gegeben, dass die Behörde ihren Fokus auf die Terrorismusbekämpfung verringern musste, um sich auf die steigenden Bedrohungen durch feindliche Staaten wie Russland, China und den Iran zu konzentrieren.
In einem Interview erklärte McCallum, dass MI5 angesichts begrenzter Ressourcen „unbequeme Entscheidungen“ treffen müsse. „Wir sehen viel mehr Aggression von Staaten“, sagte er. „Es fühlt sich an, als hätten wir eine 20- bis 30-jährige Phase ohne ernsthafte Konflikte mit großen, gut organisierten Staaten hinter uns. Doch diese Zeiten sind vorbei.“
Ressourcen müssen neu verteilt werden
McCallum betonte, dass MI5 die Prioritäten anpassen müsse, um den Bedrohungen durch Staaten gerecht zu werden. Das erfordere eine Umverteilung von Ressourcen, da die Bedrohung durch Terrorismus ebenso wie durch staatliche Akteure anwachsen würde. Dabei seien auch neue Technologien und Fachkenntnisse notwendig.
Der MI5-Chef warnte kürzlich, dass Russland gezielt Chaos auf britischen Straßen verursachen wolle und dass iranisch unterstützte Anschläge immer häufiger und gefährlicher würden. Auch die Zahl der Ermittlungen gegen Kinder im Zusammenhang mit Terrorismus sei alarmierend gestiegen.