Zum Jahresbeginn meldet die Schuldnerberatung Niederösterreich mehr Anfragen. Jobverlust, Scheidungen und gescheiterte Selbstständigkeit zählen zu den Hauptursachen. Betroffene sollten möglichst früh Unterstützung suchen.
Nach den Feiertagen bleibt in vielen Haushalten eine finanzielle Belastung bestehen. Besonders die hohen Ausgaben rund um Weihnachten können oft nicht abbezahlt werden. Zu Jahresbeginn wird vielen die ernste finanzielle Lage bewusst. „Viele nehmen sich vor, ihre Schulden zu ordnen und die Situation zu verbessern“, erklärt Michael Lackenberger, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Niederösterreich. Die Beratungsstelle beobachtet deshalb zu Beginn des Jahres einen deutlichen Anstieg an Anfragen.
Häufige Gründe für Verschuldung
Jobverlust ist die häufigste Ursache für finanzielle Probleme. „Plötzlich fällt das Einkommen weg, weil die Firma insolvent wird. So geraten viele Menschen in Schulden“, sagt Lackenberger. Auch Scheidungen führen oft zu finanziellen Engpässen. Neue Wohnkosten und Unterhaltszahlungen belasten das Budget. An dritter Stelle stehen gescheiterte Selbstständige mit hohen Verbindlichkeiten.
Das Konsumverhalten trägt ebenfalls zur Verschuldung bei, besonders bei Jugendlichen. „Weihnachtsausgaben sind oft nur das letzte Puzzlestück“, so Lackenberger. Onlinekäufe und Ratenzahlungen machen es leicht, in die Schuldenfalle zu geraten.
Finanzen im Blick behalten
Junge Menschen sollten früh den Umgang mit Geld lernen. Finanzbildung in der Schule, etwa durch den Finanzführerschein, hilft dabei. Um Schulden zu vermeiden, empfiehlt Lackenberger, die eigenen Finanzen stets im Blick zu behalten. „Ein Haushaltsbudget zu führen ist der wichtigste Schritt.“ Einnahmen und Ausgaben können per Onlinebanking oder Liste erfasst und verglichen werden. Wird es finanziell eng, ist eine Beratung ratsam. Die Schuldnerberatung bietet auch präventive Unterstützung, kostenlos und frühzeitig.