Wachsende Lieferprobleme bei wichtigen Arzneimitteln
Medikamentenknappheit EU Critical Medicines Act: Der Medikamentenmangel in Europa hat in den letzten Jahren kritische Ausmaße erreicht. Essenzielle Medikamente wie Krebstherapien, Hormonpräparate und Diabetesmittel sind häufig schwer verfügbar, was Patienten und Gesundheitssysteme stark belastet.
Während einige Engpässe vorübergehend gelindert wurden, bleibt das Problem weiterhin bestehen. Um die Versorgung zu sichern, arbeitet die EU an einem neuen Gesetz, dem Critical Medicines Act. Diese Initiative soll Lieferketten stabilisieren, Produktionsausfälle verhindern und die medizinische Versorgung krisenfest machen.
Warum kommt es immer wieder zu Engpässen?
Die Ursachen für Medikamentenknappheit sind vielfältig:
- Globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie, der Ukraine-Krieg und Brexit
- Plötzliche Nachfragespitzen durch Krankheitsausbrüche oder Versorgungsengpässe
- Produktionsprobleme, etwa Qualitätsmängel oder Lieferkettenstörungen
Diese Engpässe führen dazu, dass Patienten dringend benötigte Medikamente nicht rechtzeitig erhalten, was Behandlungslücken und Unsicherheiten im Gesundheitswesen verursacht.
EU-Plan für eine sichere Medikamentenversorgung
Der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke gehört zu den führenden Befürwortern des Critical Medicines Act. Im Mai 2023 forderte Belgien eine europaweite Lösung, die von 23 EU-Mitgliedstaaten unterstützt wurde – ein klares Zeichen für die Dringlichkeit des Problems.
Das geplante Gesetz, das 2025 in Kraft treten soll, umfasst folgende Maßnahmen:
- Bessere Überwachung und Stärkung der Lieferketten, um Engpässe frühzeitig zu erkennen
- Bessere Zusammenarbeit zwischen den EU-Staaten, um nationale Vorratshaltung nicht zum Nachteil anderer Länder werden zu lassen
- Weniger Abhängigkeit von Drittstaaten, denn derzeit werden 70-80 % der europäischen Medikamente in China und Indien produziert
Durch eine stärkere europäische Produktion, bessere Koordination und gesicherte Arzneimittelversorgung soll das Gesetz dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung langfristig zu stabilisieren. Sollte der Critical Medicines Act erfolgreich umgesetzt werden, könnte dies ein Meilenstein für die Medikamentensicherheit in Europa sein.
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