Torfestival mit historischem Ausmaß
Alan Shearer war begeistert und sprach von einem Halbfinale, das alles übertroffen habe. Inter Mailand und der FC Barcelona lieferten sich zwei Spiele voller Tempo, Leidenschaft und Dramatik. Nach dem 3:3 im Hinspiel setzte sich Inter im Rückspiel mit 4:3 durch. Das Gesamtresultat von 7:6 bedeutete den Finaleinzug für die Italiener. Barcelona kämpfte sich in Mailand nach einem 0:2-Rückstand zurück und führte in der 87. Minute erstmals im Gesamtvergleich. Doch Francesco Acerbi glich aus und rettete Inter in die Verlängerung. Dort erzielte Davide Frattesi das entscheidende Tor, das die über 70.000 Fans im San Siro in Ekstase versetzte. Mit 13 Treffern war es das torreichste Halbfinale der Champions-League-Geschichte – ein Spektakel, das man so schnell nicht vergisst.
Gänsehautmomente im San Siro
Im Endspiel trifft Inter auf den Sieger der Partie zwischen Paris Saint-Germain und Arsenal. PSG führt nach dem Hinspiel mit 1:0. Als der Schlusspfiff ertönte, lagen die Inter-Spieler erschöpft auf dem Rasen. Minutenlang feierten sie mit den euphorischen Fans, die ihren Traum vom Finale leben dürfen. Für die Anhänger beginnt nun die Reisevorbereitung für das große Spiel in München am 31. Mai. Inter war mehrfach am Abgrund, doch sie fanden immer wieder zurück. Das Team, das bislang durch kompakte Defensive glänzte, wurde von Barcelona hart geprüft. Die Spanier erzielten mehr Tore als alle bisherigen Gegner Inters in diesem Wettbewerb zusammen. Yann Sommer, zuvor mit sieben weißen Westen, war machtlos gegen den Offensivdruck. Doch Inter ließ sich nicht abschütteln. Frattesi traf in der Verlängerung und erklärte später: „Ich habe so laut gejubelt, dass mir schwindelig wurde.“
Italien träumt vom ganz großen Wurf
Seit dem Triumph 2010 hat kein italienischer Klub mehr die Champions League gewonnen. Nun steht Inter erneut im Finale – zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren. Zu Beginn der Saison zählte man Real Madrid und Manchester City zu den Favoriten, doch beide sind ausgeschieden. Inter nutzte seine Chance und spielte sich still und entschlossen nach vorne. Mit 16 Heimspielen ohne Niederlage in der Königsklasse zeigen sie Konstanz wie zuletzt in den 1980er-Jahren. Trainer Simone Inzaghi sprach von einem unvergesslichen Abend, den man gemeinsam mit Fans und Familien feierte. Besonders lobte er die Leistung gegen Topgegner wie Bayern München und Barcelona. Denzel Dumfries war an fünf Treffern beteiligt – zwei Tore, drei Vorlagen. „Schon wieder ein irres Spiel“, sagte er. Frattesi ergänzte: „Ich dachte, München war emotional nicht zu übertreffen – aber das heute war noch intensiver.“