Macron trifft Libanons neue Führung: Wegweisende Gespräche zur Stabilität und Wiederaufbau
Der französische Präsident Emmanuel Macron ist am Freitag in Beirut eingetroffen, um mit den neu gewählten libanesischen Führern Gespräche zu führen. Der Besuch folgt auf ein 60-tägiges Waffenstillstandsabkommen, das den 14-monatigen Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah beenden soll. Es ist Macrons erster Besuch im Libanon seit mehr als vier Jahren und unterstreicht das anhaltende Engagement Frankreichs für die Unterstützung des Landes.
Politische Gespräche und Perspektiven für den Wiederaufbau
Während seines Aufenthalts traf Macron mit Präsident Joseph Aoun und Premierminister Nawaf Salam zusammen. Ihre Wahl beendet eine zwei Jahre andauernde politische Blockade und eröffnet neue Perspektiven für die dringend benötigten Wiederaufbaumaßnahmen im Land.
Frankreichs Rolle bei der Waffenstillstandsüberwachung und internationalen Hilfe
Frankreich spielte eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung des Waffenstillstands im November und ist weiterhin stark in dessen Umsetzung involviert. Ein internationales Überwachungskomitee, dem sowohl französische als auch amerikanische Beamte angehören, stellt sicher, dass die Vereinbarungen eingehalten werden. Macron plant auch einen Besuch im Süden des Libanon, wo französische UN-Friedenstruppen stationiert sind, um den Waffenstillstand zu überwachen.
Eine internationale Konferenz in Paris hatte zuvor eine Milliarde US-Dollar für den Libanon zugesagt, um humanitäre Hilfe und Wiederaufbaumaßnahmen zu finanzieren. In seinen Gesprächen mit libanesischen Beamten betonte Macron die Bedeutung einer effizienten Verwendung dieser Mittel und die Notwendigkeit, langfristige Stabilität im Land zu schaffen.
Reformdruck und wirtschaftliche Herausforderungen
Macron nutzte den Besuch, um die libanesischen Führer zu Reformen aufzufordern, die erforderlich sind, um die schwerwiegende Wirtschaftskrise des Landes zu bewältigen. Diese Krise wurde von der Weltbank als eine der schlimmsten der letzten hundert Jahre bezeichnet. Präsident Aoun und Premierminister Salam haben sich verpflichtet, den Einfluss der Hisbollah zu verringern und die staatliche Autorität im gesamten Land wiederherzustellen.
Kritik von der Hisbollah und die Rolle Frankreichs
Die Hisbollah, die durch den jüngsten Konflikt geschwächt wurde, äußerte Kritik an der neuen Führung. Dennoch bleibt Macron optimistisch und bekräftigte Frankreichs anhaltende Unterstützung für den Wiederaufbau des Libanon.
Macrons Besuch verdeutlicht die engen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Libanon und hebt die Schlüsselrolle hervor, die Frankreich bei der Schaffung einer stabileren Zukunft für das Land spielt. Trotz der vielen Herausforderungen bleibt die französische Unterstützung eine wichtige Säule für den Wiederaufbau und die politische Stabilisierung des Libanon.