Am Samstag endeten die mehrtägigen Hochzeitsfeierlichkeiten von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Journalistin Lauren Sanchez. Das Fest, das laut Schätzungen über 42 Millionen Euro kostete, zog Prominente wie Leonardo DiCaprio, die Kardashian-Schwestern und Bill Gates an. Die private Trauung fand am Freitag auf der Insel San Giorgio Maggiore statt. Am Samstag nutzten viele Gäste den Tag, um berühmte Sehenswürdigkeiten in Venedig zu besuchen.
Protestzug gegen Milliardärs-Hochzeit
Zeitgleich marschierten Hunderte Demonstrierende durch Venedig. Der Protest unter dem Motto „Kein Platz für Bezos“ startete am Bahnhof und führte bis zur Rialto-Brücke. Aktivistinnen und Aktivisten aus ganz Italien protestierten mit Schildern und Schwimmreifen gegen die Vereinnahmung der Stadt durch Superreiche. Sie kritisierten nicht das Ehepaar selbst, sondern den symbolischen Charakter des prunkvollen Fests in einer Stadt, die zunehmend unter Massentourismus leidet.
Aktivisten kritisieren Ungleichheit
Bereits vor der Hochzeit gab es Protestaktionen. Am Mittwoch trieben Aktivisten eine Puppe von Bezos auf einer Amazon-Kiste durch den Canal Grande. Am Freitag projizierten sie „No kings, no Bezos / fuck oligarchs“ auf den Glockenturm am Markusplatz. Am Montag schlossen sie sich Greenpeace und der Gruppe „Everyone Hates Elon“ an. Gemeinsam zerstörten sie Teslas und hissten ein Banner mit der Aufschrift: „Wenn du dir Venedig für deine Hochzeit leisten kannst, kannst du auch mehr Steuern zahlen.“
Laut Organisatorin Marta Sottoriva richtet sich der Protest nicht gegen das Fest, sondern gegen ein Gesellschaftsmodell, das Städte zu Luxus-Kulissen für Reiche macht. Bezos stehe für Reichtum, der auf Ausbeutung basiert – etwa durch Amazon, das sich gegen Gewerkschaften stellt.