Liverpool Meisterschaft Titelgewinn: Liverpools jubelnde, vom Regen durchnässte Fans verkündeten es bereits 90 Sekunden vor dem Abpfiff des triumphalen Sieges gegen Manchester City.
“Wir werden Meister!”, hallte es durch ein Meer leerer hellblauer Sitze im Etihad Stadium, während Liverpool das Spiel souverän beendete. Elf Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze sprechen eine klare Sprache.
Und sie haben recht. Liverpool wird Meister werden.
Cheftrainer Arne Slots reibungslose Übernahme von Jürgen Klopp wird mit der begehrtesten Trophäe belohnt. Die größten Trainer der Vereinsgeschichte – Bill Shankly, Bob Paisley und Joe Fagan – nannten den Ligatitel das „tägliche Brot“.
Der 2:0-Sieg gegen City, kombiniert mit Arsenals Heimniederlage gegen West Ham, besiegelt das Titelrennen. Unzählige Worte könnten darum gemacht werden, doch die Fakten sind eindeutig.
Das Etihad Stadium hat viele Meisterfeiern erlebt. Diese hatte eine besondere Note: Es waren Liverpools Fans, die “Hand it over” forderten, während Guardiola nicht seinen nächsten Triumph feierte.
Mathematisch ist das Rennen noch nicht entschieden, doch Fußball ist nicht so unberechenbar, dass dieses unermüdliche Liverpool, das nur ein einziges Ligaspiel in dieser Saison verloren hat, einen Elf-Punkte-Vorsprung in elf verbleibenden Spielen verspielt.
Liverpools Vorsprung ist historisch – und kaum aufzuholen – Liverpool Meisterschaft Titelgewinn
Sieben der letzten elf Partien finden an der Anfield Road statt. Für Arsenal schwinden die Chancen, selbst mit einem Spiel weniger. Slot wird keine Nachlässigkeit zulassen, aber selbst bei kleineren Ausrutschern müsste Arsenal fast jedes Spiel gewinnen – ein fragwürdiges Szenario für eine Mannschaft, die unter Druck ins Straucheln gerät.
Slot äußerte sich dennoch vorsichtig:
„In jeder anderen Liga wäre ein solcher Vorsprung komfortabel, aber nicht in dieser. Jede Partie ist eine Herausforderung. Selbst Plymouth Argyle hat uns im FA Cup gefordert.“
Seine Skepsis ist verständlich, doch die Geschichte spricht eine andere Sprache. Es gab schon Meisterschaftsverluste aus scheinbar sicheren Positionen, aber nur selten mit einem derart großen Abstand und so spät in der Saison.
Ein Vergleich bietet sich an: 1997/98 hatte Manchester United am 2. März elf Punkte Vorsprung auf Arsenal – und verspielte den Titel. Doch United hatte damals bereits fünf Niederlagen erlitten und war keineswegs unantastbar.
Dieses Liverpool hat lediglich eine Pleite gegen Nottingham Forest im September hinnehmen müssen. Zudem war das Arsenal-Team von Arsène Wenger, das United noch abfing, eine ganz andere Mannschaft als das heutige Team unter Mikel Arteta, das wohl erneut nur knapp scheitern wird.
Guardiola vermied es, Liverpool offiziell als Meister zu benennen, doch seine Worte sagten alles:
„Wie viele Punkte Vorsprung haben sie auf Arsenal? Wie viele Spiele haben sie verloren?“
Mehr musste er nicht sagen. Seine herzliche Gratulation an Slot nach dem Abpfiff sowie die Anerkennung jedes Liverpool-Spielers zeigen, dass er weiß: Diese Mannschaft ist die künftige Meistermannschaft.
Salah, Statistik und Souveränität – Liverpools Dominanz ist erdrückend
Der ehemalige englische Nationaltorhüter Joe Hart machte es deutlich:
„Arsenal kann gewinnen, so oft es will. Ich glaube nicht, dass es noch reicht.“
Liverpool dominiert nicht nur die Tabelle, sondern auch sämtliche entscheidenden Statistiken. Slots Team hat mit 64 Treffern die meisten Tore erzielt. Sie führen in Schussstatistiken mit 452 Abschlüssen sowie 173 Versuchen aufs Tor.
Und im Mittelpunkt steht Mohamed Salah. Sein Führungstreffer gegen City war bereits sein 30. Saisontor. Kurz darauf bereitete er das zweite Tor für Dominik Szoboszlai vor.
Salah hat damit in fünf Spielzeiten mindestens 30 Tore für Liverpool erzielt – ein Rekord, den nur Roger Hunt und Ian Rush teilen. Zudem steht er bereits bei 21 Vorlagen. Mit 51 direkten Torbeteiligungen bis Februar ist seine Saison herausragend.
Der Sieg im Etihad Stadium hatte eine besondere Bedeutung. Manchester City hat Liverpool in engen Titelrennen bereits zweimal am letzten Spieltag die Meisterschaft entrissen. Doch diesmal lief es anders. Liverpool hatte zuvor nur eines der letzten 15 Ligaspiele in Citys Stadion gewonnen. Dieses Mal war es anders – und ein Statement.
Das Saisonfinale könnte sich nun als reine Formsache entpuppen.
Ist diese Einschätzung zu früh? Kaum. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis rote Bänder die Trophäe schmücken.
Startet den Bus für die Meisterparade.