KTM beabsichtigt, sich bis 2026 aus dem Motorsport zurückzuziehen, um signifikante Kosteneinsparungen im Zuge eines Restrukturierungsplans zu erzielen. Das Unternehmen rechnet durch den Rückzug aus MotoGP, Moto3 und Moto2 mit jährlichen Einsparungen von 46 Millionen Euro.
Finanzielle Herausforderungen und strategische Anpassungen
Eine Analyse der Boston Consulting Group (BCG) zeigt, dass KTM trotz der aktuellen Insolvenz Potenzial für Marktwachstum hat. Laut dem Bericht von BCG wird ein jährliches Wachstum von über 10 % in den Kernmärkten der Gruppe erwartet. Das Offroad-Segment, in dem KTM mit einem Marktanteil von 40 % bis 60 % führend ist, soll in den kommenden Jahren stabile Wachstumsraten von rund 3,5 % verzeichnen.
Hohe Kosten bleiben jedoch eine Herausforderung. 2023 beliefen sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf fast 200 Millionen Euro, während die Motorsportkosten 95 Millionen Euro betrugen. Der Restrukturierungsplan sieht kurzfristige Maßnahmen vor, darunter Personalabbau und betriebliche Anpassungen. Von Januar bis Februar sollen 391 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, und 83 % der Belegschaft werden ihre Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche reduzieren. Der Produktionsstopp, der ursprünglich bis Februar geplant war, könnte bis März verlängert werden. In der Zwischenzeit konzentrieren sich KTM, Husqvarna und GasGas auf den Abverkauf bestehender Lagerbestände.
Langfristige Ziele und Investorenbeteiligung
Langfristige Strategien umfassen Verhandlungen mit Lieferanten zur Senkung der Materialkosten sowie den Einkauf außerhalb der EU. Ab 2027 sollen diese Maßnahmen jährlich zwischen 61 Millionen und 77 Millionen Euro einsparen. Das Management des Unternehmens hat sich für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Motorsport entschieden, um potenziellen PR-Schäden vorzubeugen, da die aktuellen Fahrerverträge bis 2026 laufen.
Der Erfolg der Restrukturierung von KTM hängt von der Sicherung von Investorengeldern ab. Verbindliche Angebote werden bis zur dritten Januarwoche erwartet. Unterdessen konnten die Dezembergehälter der Mitarbeiter rechtzeitig ausgezahlt werden, was kurzfristig für Entlastung sorgt. Ob KTM die angestrebte Restrukturierungsquote von 30 % erreicht, bleibt abzuwarten.