Der Rechnungshof beanstandete erhebliche Mängel bei der Pathologie-Gesellschaft Innpath, einer Tochter der Tirol Kliniken. Seit ihrer Gründung 2018 stiegen die Kosten für pathologische Leistungen von drei auf 9,6 Millionen Euro. Fehlende oder fehlerhafte Ausschreibungen und organisatorische Defizite wurden ebenfalls kritisiert. Die Tirol Kliniken verteidigten die Kostensteigerung mit dem Aufbau von Strukturen und der Notwendigkeit, Fachkräfte marktgerecht zu entlohnen. Man räumte jedoch anfängliche Versäumnisse in administrativen Bereichen ein.
Kontroversen um Gehälter und Organisation
Auch der Dienstvertrag des ärztlichen Geschäftsführers Afschin Soleiman geriet in die Kritik. Sein Einkommen liegt über dem des Landeshauptmanns, und er übt trotz Konkurrenzklausel mehrere Nebenbeschäftigungen aus. Soleimans Befundleistung und Kosteneffizienz wurden von den Kliniken jedoch gelobt. Zugleich monierte der Rechnungshof die fehlende Kontrolle der doppelten Geschäftsführung bei Innpath und forderte einen Aufsichtsrat. Forschung und Lehre an der universitären Pathologie seien durch die Probenweiterleitung an Innpath beeinträchtigt.
Schritte zur Verbesserung und Kooperation
Die Tirol Kliniken erklärten, die 32 Empfehlungen des Rechnungshofs ernst zu nehmen und Verbesserungen zu prüfen. Eine engere Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck sei geplant, um Spannungen abzubauen. Die 2018 gegründete Innpath GmbH übernimmt jährlich rund 50.000 Gutachten und ist die einzige Pathologiegesellschaft in Österreich neben einer universitären Einrichtung. Die Zusammenarbeit zwischen den Tirol Kliniken und der Med-Uni war durch einen jahrelangen Streit erheblich belastet.