Karikaturistin verlässt Zeitung nach umstrittener Ablehnung ihrer Zeichnung
Ann Telnaes, Pulitzer-Preisträgerin, verließ die Washington Post nach einer Kontroverse um eine ihrer Karikaturen. Die abgelehnte Zeichnung zeigte Mark Zuckerberg und Jeff Bezos mit Geldsäcken vor einer Statue von Donald Trump. Telnaes erklärte, dass die Karikatur eine Kritik an den Bemühungen von Tech-Milliardären war, sich bei Trump beliebt zu machen. Sie betonte, dass Skizzen zwar schon abgelehnt oder bearbeitet wurden, jedoch nie wegen ihrer inhaltlichen Aussage.
Redaktion verteidigt Entscheidung
David Shipley, Meinungsredakteur der Washington Post, verteidigte die Ablehnung der Karikatur und wies Telnaes’ Vorwürfe zurück. Er erklärte, die Entscheidung sei aus redaktionellen Gründen getroffen worden, da ähnliche Themen bereits in derselben Ausgabe behandelt wurden. Shipley betonte, dass es nicht darum ging, Meinungen zu unterdrücken, sondern Wiederholungen zu vermeiden.
Debatte um Beeinflussung durch Bezos
Jeff Bezos, Besitzer der Washington Post seit 2013, sieht sich erneut mit Vorwürfen konfrontiert, die redaktionelle Linie zu beeinflussen. Eine frühere Entscheidung der Zeitung, keine Wahlempfehlung für Kamala Harris abzugeben, hatte ebenfalls Kritik ausgelöst. Die Ablehnung von Telnaes’ Karikatur hat die Diskussion über redaktionelle Unabhängigkeit und den Einfluss von Eigentümern neu entfacht und verdeutlicht die Herausforderungen, Pressefreiheit in einem von wirtschaftlichen und politischen Interessen geprägten Umfeld zu schützen.