Das Ziel einer CO2-neutralen Luftfahrt bis 2050 klingt ambitioniert. Experten warnen jedoch vor erheblichen Mehrkosten für Passagiere.
Eine Vision der Zukunft
Stellen Sie sich einen umweltfreundlichen Flug vor: günstige Tickets, sicher verstautes Handgepäck, und der Pilot versichert Ihnen, dass Ihr Flug emissionsfrei ist. Dies ist die Vision von „Jet Zero“, einem Konzept für CO2-neutrale Luftfahrt. Die britische Regierung präsentierte es 2022 und verpflichtete sich, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Inlandsflüge sollen sogar bis 2040 emissionsfrei werden. Doch wie realistisch ist dieses Ziel? Und welche Kosten entstehen?
Technologische Innovationen und Hürden
Die Luftfahrt hat bereits Fortschritte gemacht, etwa mit effizienteren Triebwerken und innovativen Technologien wie den „UltraFan“-Motoren. Diese reduzieren den Treibstoffverbrauch um 10 %, aber solche Verbesserungen sind nicht revolutionär. Alternative Kraftstoffe wie Sustainable Aviation Fuel (SAF) bieten Potenzial, doch ihre Herstellung und Logistik verursachen zusätzliche CO2-Emissionen.
Auch Elektro- und Wasserstoffflugzeuge könnten die Branche verändern. Elektroflugzeuge sind jedoch aktuell auf kurze Strecken beschränkt. Wasserstoffbetriebene Modelle wie die von ZeroAvia sind eine mögliche Lösung, stehen jedoch vor Herausforderungen bei Reichweite und Geschwindigkeit.
Kosten für Passagiere
Experten gehen davon aus, dass Ticketpreise steigen. Laut Professor Dieter Helm sind höhere Kosten unvermeidlich. Zusätzliche Gebühren, etwa für Emissionskompensation, könnten auf Passagiere umgelegt werden. Kritiker warnen zudem, dass Kompensationsprogramme oft ineffektiv sind.
Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass nachhaltige Technologien und effizientere Flugrouten den CO2-Fußabdruck senken. Die Umsetzung von „Jet Zero“ ist ein Balanceakt zwischen Umwelt- und Kostenbewusstsein. Die Frage bleibt, ob die Ziele für 2050 erreicht werden und wie stark die Passagiere finanziell belastet werden.