Fast ein Jahr nach der vereitelten Anschlagsserie auf Taylor-Swift-Konzerte in Wien klagte die deutsche Bundesanwaltschaft einen 15-Jährigen an. Der syrische Jugendliche soll einem 19-jährigen Österreicher bei der Vorbereitung eines Attentats geholfen haben.
Beide standen in engem Kontakt. Der Schüler aus Frankfurt (Oder) unterstützte offenbar durch Übersetzung einer Bombenbauanleitung und durch die Weitergabe eines IS-Treueschwurs. Die Ermittler werfen ihm Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer schweren Gewalttat vor.
Anschläge führten zu Konzertabsagen
Die Behörden sagten im August 2024 drei Taylor-Swift-Auftritte in Wien kurzfristig ab. Der mutmaßliche Haupttäter, Beran A. aus Niederösterreich, gestand zunächst einen geplanten Sprengstoffanschlag. Später zog er sein Geständnis zurück.
Der 15-jährige Unterstützer wurde im September festgenommen, kurz danach aber wieder freigelassen. Nun entscheidet das Berliner Kammergericht über eine mögliche Hauptverhandlung.
Weitere Verdächtige in Österreich angeklagt
Ein weiterer mutmaßlicher Komplize steht in Wien vor Gericht. Der heute 18-Jährige konvertierte mit 15 zum Islam und radikalisierte sich laut Anklage zunehmend. Er verherrlichte Terroranschläge und unterstützte gewalttätige Ideologien.
Er arbeitete bei einer Firma, die Bühnen für das Konzert errichtete. Zudem begleitete er Beran A. bei einer Testfahrt mit Blaulicht und Sirene. Im Februar verurteilte das Gericht ein weiteres Mitglied des Netzwerks zu zwei Jahren teilbedingt. Die Ermittlungen gegen den Haupttäter laufen weiter.