Altersreform verändert die Firmtradition
Rund 1.000 Jugendliche empfangen aktuell in Vorarlberg das Sakrament der Firmung. Über die Hälfte der 126 Pfarren spendet das Sakrament inzwischen erst ab dem 17. Lebensjahr. 68 Pfarren haben das neue Firmalter bereits übernommen. 46 weitere pausieren derzeit, bis ihre Kandidaten das notwendige Alter erreichen. Nur zwölf ländliche Pfarren firmten heuer noch Zwölfjährige. Diese Ausnahmeregel endet im kommenden Jahr endgültig.
Weniger Teilnehmer, aber stärkere Überzeugung
Seit der Altersanhebung sank die Zahl der Firmlinge um ein Drittel auf etwa 1.000 pro Jahr. Verantwortliche sehen darin keinen Rückschritt, sondern einen Beweis für bewusstere Entscheidungen. Rudolf Bischof, Mitgestalter der Reform, spendete zu Pfingsten das Sakrament in Feldkirch-Gisingen. Ihm zufolge zählt nicht der regelmäßige Kirchgang danach, sondern der neue geistige Aufbruch in der heutigen Zeit.
Intensive Vorbereitung und starke Begleitung
Die Jugendlichen bereiteten sich ein Jahr lang auf die Firmung vor. Linda Bertschler nennt sie Teil ihrer Familientradition. Philipp Galovic sieht darin die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft – auch ohne wöchentliche Kirchgänge. 240 Begleitpersonen betreuten die Firmlinge in diesem Jahr. Firmpatinnen übernehmen nun eine wichtige Lebensbegleitung. Marlene Büchel, bereits siebenfache Patin, erinnert sich besonders an gemeinsame Wallfahrten zur Rankweiler Basilika. Auch bei Erwachsenen wächst das Interesse: 25 Personen ließen sich im ersten Halbjahr 2025 firmen. Die nächste Feier findet am 13. Juni in St. Arbogast statt.