Italien reagiert mit Arbeitsverboten und Notfallmaßnahmen
Italien hat in über der Hälfte seiner Regionen den Außeneinsatz während der Mittagszeit untersagt. Zwischen 12:30 Uhr und 16:00 Uhr ruht dort die Arbeit im Freien. Der Schritt erfolgte nach dem Tod eines Bauarbeiters in der Nähe von Bologna und mehreren hitzebedingten Vorfällen. Die Zahl der Notfallpatienten stieg in einigen Gegenden um bis zu 20 Prozent – meist ältere Menschen, die an Dehydrierung litten.
Gewerkschaften fordern rasches Handeln zum Schutz von Arbeitnehmern. Laut CGIL Bologna verschärft die Klimakrise die Risiken für alle, die draußen arbeiten. Unternehmen müssten endlich Verantwortung übernehmen, hieß es.
Frankreich schließt Schulen und Sehenswürdigkeiten
Frankreich kämpft ebenfalls mit extremen Temperaturen. Fast 1.900 Schulen wurden wegen Überhitzung geschlossen. In Paris und anderen Städten warnten Behörden Eltern davor, Kinder zur Schule zu schicken. Einige Klassenzimmer waren so heiß, dass Lehrer Wassernebel einsetzten, um die Kinder zu kühlen.
Auch Tourismusziele wie der Eiffelturm oder das Atomium in Brüssel mussten wegen der Hitze früher schließen. Der Bahnverkehr zwischen Frankreich und Italien wurde nach Sturmschäden ebenfalls ausgesetzt.
Südwesteuropa mit neuen Temperaturrekorden
Spanien und Portugal verzeichneten neue historische Temperaturhöchstwerte. In Andalusien wurde 46 °C gemessen, in Portugal sogar 46,6 °C. Das ist laut Meteorologen der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Juni-Durchschnitt in Spanien lag 3,5 °C über dem langjährigen Mittel.
In der Türkei und auf Mittelmeerinseln wie Sardinien und Sizilien wüten Waldbrände, Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen. Auch Städte wie Rom, Brüssel, Madrid und Frankfurt melden Temperaturen über 35 °C. Die Lage wird zunehmend zur Herausforderung für Gesundheitswesen, Schulen und Pflegeeinrichtungen.