Lewis Hamilton meldet sich eindrucksvoll zurück: Mit einem dominanten Sieg im Sprintrennen des Großen Preises von China sendet der Ferrari-Neuzugang ein starkes Signal an Kritiker und Konkurrenz. Zwar reichte es im späteren Qualifying nur zu Startplatz fünf, doch seine Leistung am Samstagmorgen war deutlich – und ließ Hamilton befreit auftreten.
„Ich bin wirklich ein bisschen schockiert. Aber dieser Sieg tut gut – und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte der siebenfache Weltmeister nach dem Rennen. Dabei sprach er auch Klartext in Richtung seiner Kritiker:
„Viele haben die Herausforderung unterschätzt, zu einem neuen Team zu wechseln. Die ganzen Stimmen, die nur am Nörgeln sind – die haben offensichtlich keine Ahnung, wie lange Eingewöhnung dauert.“
Er ergänzte: „Einige Leute, die ich eigentlich bewundert habe, reden einfach Unsinn. Sie verstehen nicht, was wirklich passiert. Da fehlt es an Respekt und Wissen.“
Sprint-Sieg als Befreiungsschlag
Nach dem enttäuschenden 10. Platz in Australien, bei dem Hamilton sich im Ferrari noch unwohl fühlte, hatte er angekündigt, stärker in die Fahrzeugabstimmung eingreifen zu wollen. Bereits am Montag habe er mit seinem Renningenieur Riccardo Adami konkrete Ideen für das China-Wochenende besprochen.
„Letzte Woche habe ich mich zurückgehalten, wollte erst sehen, wie das Team arbeitet. Jetzt wusste ich, was ich brauche“, sagte Hamilton. Das Ergebnis: Pole Position im Sprint und ein souveräner Start-Ziel-Sieg, bei dem er besonders durch exzellentes Reifenmanagement überzeugte.
Adami lobte ihn am Boxenfunk: „Großartig gemacht, ein Meisterstück im Umgang mit den Reifen.“ Die Beziehung zwischen Fahrer und Renningenieur scheint sich zu stabilisieren – ein wichtiger Faktor für Hamiltons Integration bei Ferrari.
Im Qualifying für den Grand Prix am Sonntag verpasste Hamilton jedoch erneut die Topposition. Oscar Piastri holte für McLaren seine erste Pole in der Formel 1, vor einem überraschend starken George Russell im Mercedes. Lando Norris wurde Dritter, vor Max Verstappen. Hamilton folgte als Fünfter, drei Zehntel hinter Piastri.
McLaren mit Licht und Schatten – Spannung fürs Hauptrennen
Für Oscar Piastri war die Pole eine direkte Antwort auf den späten Dreher in Australien. Der Australier freute sich über seine Leistung: „Wenn man alles zusammenbekommt, fühlt es sich großartig an. Die saubere Luft am Start könnte entscheidend sein.“
Lando Norris, nach dem Melbourne-Sieg als WM-Mitfavorit gehandelt, leistete sich erneut Fehler: Nach einem Ausrutscher im Sprint wurde er nur Achter. Im Qualifying brach er seine letzte schnelle Runde ab und blieb Dritter.
Charles Leclerc wurde Sechster im Ferrari. Dahinter folgten Isack Hadjar und Kimi Antonelli, der als Achter erneut stark performte. Yuki Tsunoda, Alex Albon und Esteban Ocon belegten die Plätze neun bis elf.
Nico Hülkenberg kam im Sauber auf Rang zwölf. Fernando Alonso und Lance Stroll belegten die Positionen 13 und 14 für Aston Martin. Carlos Sainz, derzeit im Williams unterwegs, enttäuschte mit Platz 15.
Am Ende des Feldes: Liam Lawson im Red Bull mit einem erneut schwachen Auftritt auf Rang 20. Auch Pierre Gasly, Jack Doohan, Ollie Bearman und Gabriel Bortoleto schafften es nicht in Q2.
Ausblick: Spannung garantiert beim Großen Preis von China
Hamiltons Sprint-Erfolg gibt Ferrari neuen Auftrieb. Der Brite wirkt selbstbewusst, engagiert und bereit, die Herausforderung bei Ferrari aktiv zu gestalten. Auch wenn der Grand Prix am Sonntag eine neue Herausforderung wird – sein Signal ist klar: Mit Hamilton ist wieder zu rechnen.
McLaren bleibt mit Piastri und Norris ein ernstzunehmender Gegner. Und Mercedes zeigt mit Russell und Rookie Antonelli, dass auch sie vorne mitmischen können. Die Karten für ein spannendes Rennen in Shanghai sind also neu gemischt.