Strategiewechsel: Moderne Systeme statt klassischer Verteidigung
In den kommenden zehn Jahren will Griechenland sein Militär grundlegend modernisieren und dafür rund 25 Milliarden Euro ausgeben. Verteidigungsminister Nikos Dendias stellte das Vorhaben im Parlament vor. Im Zentrum steht das geplante Luftabwehrsystem Achilles Shield, das vor allem angesichts der angespannten Lage mit der Türkei für mehr Sicherheit sorgen soll.
Statt auf klassische Flotten setzt Griechenland künftig auf mobile Raketensysteme, Drohnentechnologien und vernetzte Kommandoeinheiten – allesamt mit Unterstützung künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus sollen Soldaten mit intelligenter Ausrüstung inklusive Sensoren und gesicherter Kommunikation ausgestattet werden. Zusätzlich ist der Aufbau eigener Satelliten geplant, um im Ernstfall zuverlässige Datenverbindungen zu gewährleisten.
Strukturreformen und Förderung heimischer Innovation
Neben technologischen Investitionen plant die Regierung einen strukturellen Umbau des Militärs. Geplant sind unter anderem die Zusammenlegung von Einheiten, die Schließung wenig genutzter Stützpunkte sowie eine schlankere Führungsstruktur. Außerdem sollen vermehrt Start-ups und heimische Technologieunternehmen in militärische Entwicklungsprojekte eingebunden werden.
Dendias betonte, dass es sich nicht nur um neue Ausrüstung handele, sondern um ein grundlegendes Umdenken. „Die Ägäis wird nicht mehr allein von der Flotte geschützt“, erklärte er. Diese Aussage markiert einen klaren Bruch mit bisherigen Strategien.
Reaktion auf globale Sicherheitslage
Die geplanten Reformen erfolgen vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen. Der Krieg in der Ukraine hat in ganz Europa zu steigenden Verteidigungsausgaben geführt. Gleichzeitig zeigt sich, dass die USA – insbesondere unter der Trump-Regierung – ihre Rolle in der europäischen Sicherheitspolitik zunehmend infrage stellen.
Zudem sind die Beziehungen zur Türkei weiterhin angespannt. Trotz gemeinsamer NATO-Mitgliedschaft führen langjährige Konflikte über Seegrenzen und Luftüberwachung immer wieder zu politischen Spannungen.
Starke Allianzen trotz innenpolitischer Kritik
Obwohl einige Oppositionsparteien europäische Alternativen fordern, hält Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Kurs internationaler Zusammenarbeit fest. Nach einem Treffen mit israelischen Verteidigungsvertretern bekräftigte er den geplanten Kauf von US-amerikanischen F-35-Kampfjets.
Laut Mitsotakis handelt es sich um eine strategische Investition in die Zukunft. Damit setzt Griechenland nicht nur auf moderne Technologie, sondern auch auf bewährte Partnerschaften – in einem Umfeld, das zunehmend von Unsicherheit geprägt ist.