Wien wird zum Zentrum künstlicher Intelligenz
Die EU will Europas Wettbewerbsfähigkeit im Bereich künstlicher Intelligenz deutlich steigern. Dafür entsteht ein europaweites Netz aus KI-Zentren und Hochleistungsrechnern. In Wien soll bis 2026 ein moderner KI-Hub eröffnet werden. Ein neuer, leistungsstarker Supercomputer ist ebenfalls vorgesehen.
Die sogenannte „AI Factory Austria“ soll Forschung, Wirtschaft und Verwaltung besser vernetzen. Laut Projektverantwortlichen befindet sich das Vorhaben in der Startphase. Andreas Kugi vom Austrian Institute of Technology kündigte den Projektstart für September an. Erste Leistungen will man ab Oktober 2025 anbieten.
Innovationsschmiede statt nur Rechenzentrum
Die AI Factory soll keine klassische Rechenanlage sein. Sie wird ein Labor für Tests und Entwicklungen neuartiger KI-Technologien. Der zusätzlich geplante Supercomputer ergänzt das Projekt um hohe Rechenleistung. Die TU Wien wird ihn beherbergen.
50 Millionen Euro fließen in Anschaffung und Betrieb des Supercomputers über fünf Jahre. Der Start ist für Jänner 2027 geplant. Der Fokus liegt auf Biotechnologie, Produktion, Physik und Verwaltung.
Weitere 30 Millionen Euro werden in Softwarelösungen, Beratungen und Schulungen investiert. Auch rechtliche und ethische Begleitung gehört zum Angebot. Der neue Coworking-Space entsteht ebenfalls in Wien. Er soll 1.500 bis 2.500 Quadratmeter groß werden und im Jänner 2026 öffnen.
Gigafabriken als nächster Schritt
Das Projekt wird von Advanced Computing Austria und dem AIT geführt. Die Finanzierung erfolgt über das EuroHPC-Programm der EU. 40 Millionen Euro kommen von der EU, Österreich verdoppelt diese Summe.
In 13 EU-Staaten entstehen derzeit ähnliche KI-Zentren. Zusätzlich bewirbt sich Wien um eine sogenannte „AI Gigafactory“. Diese soll KI-Modelle in industriellem Maßstab entwickeln und betreiben. Jede Gigafactory wird über mehr als 100.000 spezialisierte Prozessoren verfügen.
Beteiligt an der AI Factory Austria sind neben AIT und ACA auch die TU Wien, Universität Wien, TU Graz, ISTA, BOKU, die Universität Innsbruck, die Universität Linz, die Akademie der Wissenschaften, INiTS und das EODC. Gemeinsam wollen sie Europas Rolle in der KI-Forschung deutlich stärken.