Die Wiener Linien suchen ab sofort 40 Haushalte, die an einer Autowette teilnehmen möchten. Der Einsatz: Drei Monate lang auf das eigene Auto verzichten und alle Wege mit Öffis, Sharing-Angeboten, Fahrrädern oder E-Scootern bewältigen. Als Belohnung gibt es ein monatliches Mobilitätsbudget von 500 Euro.
Teilnahmebedingungen und Ablauf
Gesucht werden 40 Haushalte mit einem Pkw, die von Mai bis Juli ihr Auto stehen lassen. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Hauptwohnsitz in Wien, ein Mindestalter von 21 Jahren, ein B-Führerschein und ein Pkw im Haushalt. Mitarbeiter der Wiener Stadtwerke sind ausgeschlossen.
Die Teilnehmer werden wissenschaftlich begleitet. Dazu gehören App-gestützte Wegedaten und qualitative sowie quantitative Befragungen. Das Mobilitätsbudget von 500 Euro wird als Prepaid-Kreditkarte bereitgestellt.
Bewerbungen sind bis zum 16. Februar möglich. Die ausgewählten Haushalte werden bis Ende Februar informiert. Ziel ist, zu zeigen, wie praktikabel alternative Mobilitätsformen sind und ob ein Auto in der Stadt wirklich nötig ist.
Projekt mit wissenschaftlicher Begleitung und lokalen Synergien
Die Universität für Bodenkultur Wien unterstützt das Projekt wissenschaftlich. „Wir wollen verstehen, welche Gründe hinter dem Mobilitätsverhalten liegen, und die Alternativen zum eigenen Auto schmackhaft machen“, erklärt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.
Der Partnerbezirk Währing liefert einen wichtigen Beitrag. Bis zu 20 Haushalte werden dort ausgewählt. Der 18. Bezirk hatte bereits ähnliche Pläne und bündelt diese nun mit dem Projekt der Wiener Linien. „So können Menschen ausprobieren, wie Alltag und Freizeit ohne Auto funktionieren. Vielleicht merken sie, dass sie es gar nicht mehr brauchen“, so Bezirksvorsteherin Silvia Nossek.
Statistiken untermauern den Trend: Seit 2015 gibt es in Wien mehr Jahreskartenbesitzer als angemeldete Autos. In 18 Bezirken ist die Pkw-Zahl rückläufig. In 13 Bezirken, darunter auch Währing, gibt es weniger als 400 Autos pro 1.000 Einwohner.