Neues Modell erscheint ohne Details oder Ankündigung
Das chinesische KI-Startup DeepSeek hat am Donnerstagmorgen ein Update seines R1-Reasoning-Modells veröffentlicht. Die neue Version mit der Kennung R1-0528 wurde über die Entwicklerplattform Hugging Face zugänglich gemacht. Eine offizielle Mitteilung oder technische Dokumentation zu diesem Schritt gibt es bislang nicht.
Leistungsbewertung durch führende US-Institute
Trotz fehlender Veröffentlichung zeigte die Plattform LiveCodeBench – betrieben von Wissenschaftlern der Universitäten Berkeley, MIT und Cornell – erste Ergebnisse. DeepSeeks R1-0528 liegt dort bei der Codegenerierung knapp hinter OpenAIs o4 mini und o3. Es übertrifft jedoch die Modelle Grok 3 mini von xAI sowie Qwen 3 von Alibaba.
Laut Bloomberg, das am Mittwoch über das Update berichtete, sprach ein DeepSeek-Vertreter in einer WeChat-Gruppe von einer „kleinen Testüberarbeitung“. Erste Anwender hätten sofort Zugriff auf das neue Modell erhalten.
China demonstriert technologische Unabhängigkeit
Im Januar hatte DeepSeek mit dem ursprünglichen R1-Modell internationale Aufmerksamkeit erregt. Die Veröffentlichung bewies, dass chinesische Entwickler trotz westlicher Exportrestriktionen in der Lage sind, KI-Systeme mit hoher Leistungsfähigkeit zu bauen – und das bei deutlich geringeren Kosten.
Die Vorstellung von R1 führte zu starken Kursverlusten bei Technologieaktien außerhalb Chinas. Das Ereignis stellte die weit verbreitete Ansicht infrage, dass nur große Investitionen und enorme Rechenressourcen leistungsfähige KI ermöglichen. In der Folge präsentierten Unternehmen wie Alibaba und Tencent neue Modelle, die DeepSeek übertreffen sollten.
Reaktionen aus den USA: Preiskampf und neue Modelle
Als Reaktion senkten westliche Unternehmen ihre Preise. Google führte günstigere Zugänge zur Gemini-Plattform ein. OpenAI folgte mit einem preiswerteren o3 mini, das mit reduzierter Rechenleistung auskommt.
In der Branche steigt nun die Spannung hinsichtlich des erwarteten Modells R2. Reuters berichtete im März, dass DeepSeek die Veröffentlichung zunächst für Mai plante. Parallel dazu brachte das Unternehmen im selben Monat ein Upgrade seines V3-Sprachmodells auf den Markt.