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    Home » Dampf statt Glut: Der neue Tabaktrend unter der Lupe
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    Dampf statt Glut: Der neue Tabaktrend unter der Lupe

    Silke MayrBy Silke MayrMay 4, 2025No Comments6 Mins Read
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    Ein modernes Tabakprodukt sorgt für neue Debatten

    Erhitzte Tabakprodukte gewinnen weltweit an Beliebtheit, doch ihre gesundheitliche Wirkung bleibt stark umstritten. Ben Taylor, IT-Berater und Autor, rauchte seit seinem 13. Lebensjahr und suchte lange nach einer Alternative zur Zigarette. Der Umstieg auf E-Zigaretten brachte ihm keine Zufriedenheit, daher entschied er sich, das Produkt IQOS zu testen. Dabei handelt es sich um ein Gerät von Philip Morris International, das Tabak erhitzt und Dampf erzeugt. Taylor empfand das Erlebnis als authentischer als beim Dampfen von Liquids und bevorzugte den echten Tabakgeschmack ohne den typischen Rauchgeruch. Zudem verschwand nach eigener Aussage sein chronischer Husten.

    Werbeversprechen treffen auf medizinische Warnungen

    Die Tabakindustrie preist erhitzte Produkte als weniger schädlich an und verweist auf firmeneigene Studien. Ärzte und unabhängige Wissenschaftler warnen jedoch, dass auch diese Geräte erhebliche Gesundheitsrisiken bergen. Es fehlen aussagekräftige Langzeitstudien zur Wirkung auf den menschlichen Körper. Trotz dieser Unsicherheiten werden die Geräte in über 60 Ländern verkauft, besonders erfolgreich sind sie in Japan und Italien. In den USA erlebte IQOS 2025 ein Comeback, beginnend mit dem Verkaufsstart in Austin, Texas, nach vorheriger Zulassung durch die FDA.

    Alte Idee im neuen Gewand

    Der Gedanke, Tabak nicht zu verbrennen, ist nicht neu. Bereits 1988 scheiterte RJ Reynolds mit dem Produkt „Premier“ aufgrund von Geschmack und Nutzerunzufriedenheit. Heute setzen Hersteller auf elektronische Geräte mit stilvollem Design, in denen Tabak in Form von Sticks oder Kapseln erhitzt wird. Neben IQOS von PMI gehören glo von BAT und Ploom von JTI zu den bekanntesten Marken. Die Werbung umfasst Influencer, Pop-up-Stores und Veranstaltungen mit Prominenten, etwa in Mailand oder Barcelona, und zeigt die Produkte als Lifestyle-Symbole.

    Expansion in den US-Markt trotz niedriger Bekanntheit

    Bisher kennen nur wenige US-Bürger erhitzte Tabakprodukte, lediglich 0,5 Prozent haben sie getestet. Die FDA erlaubte 2019 einen begrenzten Marktzugang, betonte aber, dass dies nicht gleichbedeutend mit gesundheitlicher Unbedenklichkeit sei. PMI behauptet, mehr als 22 Millionen Erwachsene hätten mit Hilfe von IQOS vollständig mit dem Rauchen aufgehört.

    Junge Zielgruppen im Fokus der Kritik

    Kritiker sehen in der Werbung eine gezielte Ansprache junger Nichtraucher. PMI, BAT und JTI erklären, dass sie ausschließlich erwachsene Konsumenten ansprechen und keine Jugend-Influencer einsetzen. Epidemiologe Silvano Gallus beobachtete jedoch seit Jahren Events, Anzeigen und Aktionen, die klar auf ein junges Publikum zielen. 2019 stoppte PMI eine Werbekampagne mit einer 21-jährigen Influencerin, nachdem interne Richtlinien verletzt worden waren. Laut Gallus zeigen Studien in Italien eine hohe Nutzung unter Jugendlichen. PMI verweist dagegen auf eine staatlich unterstützte Studie aus Japan, die eine sehr geringe Jugendnutzung zeigt.

    Einstieg in die Sucht statt Ausstieg aus dem Rauchen

    Gallus veröffentlichte 2024 eine Studie mit 3.000 Teilnehmern, die über sechs Monate begleitet wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass Nichtraucher, die mit erhitztem Tabak begannen, fast sechsmal häufiger zur Zigarette griffen. Für ihn ist klar, dass solche Produkte den Einstieg in den klassischen Tabakkonsum fördern. PMI kritisierte die Studie wegen ihrer Durchführung während der Pandemie und wegen methodischer Einschränkungen. Dennoch bleibt der Vorwurf bestehen, dass erhitzte Produkte als Einstiegsmittel in die Nikotinsucht fungieren.

    Tabak als Lifestyle statt als Gesundheitsgefahr

    Die Tabakunternehmen setzen gezielt auf ein modernes Image. Marketingaktionen bei Musik- und Modeveranstaltungen, kombiniert mit stilvollem Produktdesign, sollen Tabak neu inszenieren. Laut einer Studie der Universität Rochester erzielen Social-Media-Posts mit Models, Luxusautos oder Poolkulissen besonders hohe Aufmerksamkeit. Die WHO kritisiert diese Darstellungen, da sie junge Menschen ansprechen und den Tabakkonsum verharmlosen. PMI betont, keine TikTok-Präsenz zu betreiben und bei Events das Alter des Publikums sorgfältig zu prüfen. Laut Unternehmensangaben sind über 80 Prozent der IQOS-Nutzer über 29 Jahre alt.

    Wissenschaft bleibt oft abhängig von der Industrie

    Die meisten Studien zur Wirkung von erhitztem Tabak stammen von den Herstellern selbst. Unabhängige Forschung ist selten und oft widersprüchlich. Ein Schweizer Forschungsteam wies 2017 nach, dass IQOS trotz fehlender Flamme Schadstoffe freisetzt, die an Zigarettenrauch erinnern. Sie forderten, die Produkte rechtlich wie Zigaretten zu behandeln, da bei Temperaturen um 330 Grad toxische Substanzen entstehen können.

    Gefährliche Substanzen bleiben ein Problem

    Chemiker Efthimios Zervas analysierte die Emissionen von Geräten wie IQOS und glo über Jahre hinweg. Er entdeckte zahlreiche giftige Stoffe und ultrafeine Partikel, die tief in die Lunge eindringen können. Einige Substanzen wie Methylglyoxal treten sogar in höheren Mengen auf als bei herkömmlichen Zigaretten. PMI widerspricht und behauptet, ihre Geräte würden keine festen Partikel freisetzen. Andere Studien fanden über 200 chemische Verbindungen, darunter viele, die bisher in Zigarettenrauch nicht identifiziert wurden. Die WHO fordert daher umfassendere Forschung zu diesen neuen Risiken.

    Regulierungsbehörden mahnen zur Vorsicht

    Die FDA machte bei der Genehmigung deutlich, dass IQOS nicht als risikofrei gilt. Auch die Hersteller räumen ein, dass ihre Produkte nicht sicher sind, sehen aber Vorteile bei einem vollständigen Umstieg. PMI spricht von einem Paradigmenwechsel in Richtung rauchfreier Zukunft. BAT verweist auf die Abwesenheit von Verbrennung, und JTI stellt klar, dass die Produkte nicht zur Entwöhnung, sondern als Alternative gedacht sind.

    Vertrauen in Studien schwindet

    Die Europäische Gesellschaft für Atemwegserkrankungen veröffentlichte 2024 eine Analyse, die die Aussagen der Industrie infrage stellt. Zwar würden manche Schadstoffe reduziert, doch krebserregende Stoffe wie Nitrosamine bleiben in bedenklichen Mengen enthalten. Eine Übersichtsstudie der Universität Bath bewertete 2022 die Studien von PMI als qualitativ schwach und voreingenommen. PMI reagierte mit scharfer Kritik, lieferte jedoch keine Gegenbelege.

    Immer neue Produkte erschweren die Kontrolle

    Tabakgegner sehen sich mit einer Flut neuer Konsumformen konfrontiert. Sandra Mullin von Vital Strategies kritisiert, dass ständig neue Geräte auf den Markt kommen, die wie Lifestyle-Accessoires oder gar Spielzeug wirken. Die WHO warnt, dass solche Produkte den Tabakkonsum nicht verringern, sondern neue Zielgruppen erschließen. Eine britische Studie fand keine Hinweise darauf, dass erhitzter Tabak beim Aufhören hilft. Daten zeigen, dass viele Nutzer weiterhin klassische Zigaretten konsumieren.

    Doppelnutzer bleiben besonders gefährdet

    Gallus analysierte 26 internationale Studien und fand heraus, dass zwei Drittel der Nutzer sogenannte Dual User sind. Diese Gruppe hat ein höheres Risiko für Erkrankungen und vorzeitigen Tod. Sophie Braznell von der Universität Bath betont, dass die Industrie durch parallelen Konsum doppelt profitiert. PMI behauptet, 72 Prozent der IQOS-Nutzer hätten vollständig auf die neue Technologie umgestellt. BAT und JTI äußerten sich nicht zur Problematik des Doppelkonsums.

    Die Zukunft bleibt unklar – die Risiken bestehen

    Mit dem Wiedereintritt von IQOS in den US-Markt wächst die Sorge vor neuer Nikotinabhängigkeit. Yolonda Richardson von der Campaign for Tobacco-Free Kids warnt vor Mischkonsum durch E-Zigaretten, Nikotinbeutel und erhitzten Tabak. Die langfristigen Folgen lassen sich schwer zuordnen, da Nutzer oft mehrere Produkte kombinieren. Zervas fordert, dass neue Tabakprodukte nicht zugelassen werden, solange ihre Sicherheit nicht eindeutig bewiesen ist – so wie es bei Lebensmitteln und Medikamenten längst Standard ist.

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