Geburtstagszeremonie in Indien – Hoffnung auf Jahrzehnte des geistigen Wirkens
Dharamsala – Kurz vor seinem 90. Geburtstag hat der Dalai Lama den Wunsch geäußert, noch bis ins hohe Alter von 130 Jahren zu leben. Bei einer Zeremonie in McLeod Ganj, seinem Wohnort im indischen Exil, sprach das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Samstag vor zahlreichen Anhängern.
Er hoffe mit Hilfe spiritueller Kraft auf weitere 30 bis 40 Jahre, um weiterhin allen fühlenden Wesen zu dienen. Gebete, Musik und traditionelle Rituale begleiteten die Feier, bei der Mönche für das lange Leben des 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, beteten.
Reinkarnation zugesichert – Rolle des Dalai Lama soll bleiben
Bereits zuvor hatte der Dalai Lama in einer Videobotschaft deutlich gemacht, dass seine Institution nicht mit seinem Tod enden werde. Er kündigte an, erneut reinkarniert zu werden – in der langen Tradition des tibetischen Buddhismus. Viele Gläubige hätten ihn gebeten, für eine Fortsetzung seiner spirituellen Nachfolge zu sorgen.
China erhebt Anspruch – Dalai Lama widerspricht deutlich
Die chinesische Regierung beansprucht weiterhin das Recht, bei der Bestimmung eines neuen Dalai Lama mitzuentscheiden – ein Anspruch, den das religiöse Oberhaupt klar zurückweist. Nur sein offizielles Büro in Indien sei befugt, einen Nachfolger zu bestimmen.
Seit dem Aufstand in Tibet 1959 lebt der Dalai Lama in Indien. Während Peking ihn als Separatisten bezeichnet, gilt er international als Symbol für Gewaltlosigkeit und Mitgefühl. Politisch hat er sich 2011 zurückgezogen und die Verantwortung an die tibetische Exilregierung übergeben. Spirituell bleibt er eine zentrale Figur des Buddhismus weltweit.