Mehr als 1.600 Kündigungen angekündigt
Nach einem anhaltenden Arbeitsstreik hat der US-Bananenkonzern Chiquita angekündigt, seine gesamte Belegschaft in Panama zu entlassen. Die panamaische Arbeitsministerin Jackeline Muñoz bestätigte, dass über 1.600 Mitarbeitende in dieser Woche ihre Kündigung erhalten sollen. Der Rückzug betrifft das Tochterunternehmen in der Provinz Bocas del Toro, wo die Arbeiter Ende April die Arbeit niedergelegt hatten.
Streit über Rentenreform als Auslöser
Die Proteste richteten sich gegen eine kürzlich beschlossene Rentenreform, welche die Gewerkschaften als unsozial kritisieren. Sie fordern die Rückkehr zu den alten Regelungen, die bessere Alters- und Gesundheitsleistungen vorsahen. Die Regierung hatte nach Gesprächen mit den Gewerkschaften zugesagt, ein neues Gesetz zur Verbesserung der Bedingungen vorzulegen. Allerdings wollen die Streikenden die Blockaden erst aufheben, wenn dieses verabschiedet ist.
Gericht stuft Protest als rechtswidrig ein – Betrieb steht still
Ein panamaisches Gericht erklärte den Streik für illegal. Die Proteste führten zu Versorgungsengpässen in der Region. Laut Chiquita verursachte der Streik Verluste in Höhe von mindestens 75 Millionen Dollar. Bereits im Mai hatte das Unternehmen mehrere Tausend Erntehelfer entlassen. Mit dem geplanten Stellenabbau droht der Region ein massiver wirtschaftlicher Einbruch.