Ein außergewöhnlicher Schachmeister
Der russische Schachgroßmeister Boris Spassky ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Der Russische Schachverband bestätigte seinen Tod und würdigte ihn als „großen Verlust für das Land“. Angaben zur Todesursache oder zum genauen Zeitpunkt gab es nicht.
Das berühmte Duell mit Bobby Fischer
Spassky wurde vor allem durch sein legendäres Match gegen Bobby Fischer im Jahr 1972 bekannt. Dieses „Spiel des Jahrhunderts“ war mehr als nur Schach – es spiegelte die Spannungen des Kalten Krieges wider. Spassky startete stark, doch Fischer drehte das Spiel und durchbrach die sowjetische Dominanz, die seit 1948 bestand. Trotz seiner Niederlage bewies Spassky Größe und zollte Fischer nach der sechsten Partie Respekt.
Sein Erbe für die Schachwelt
Geboren 1937 in Leningrad (heute St. Petersburg), zeigte Spassky früh außergewöhnliches Talent. Mit 18 Jahren wurde er der damals jüngste Großmeister. 1969 gewann er die Schachweltmeisterschaft, verlor den Titel jedoch 1972 an Fischer. Später spielte er für Frankreich in mehreren Schacholympiaden und war in den 1990er Jahren oft im Jardin du Luxembourg in Paris anzutreffen.
In den 2000er Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. 2012 kehrte er von Frankreich nach Russland zurück, um dort einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Als letzter lebender Weltmeister seiner Ära bleibt Spassky eine Legende. Sein episches Duell mit Fischer inspirierte Bücher, Filme und die Netflix-Serie Das Damengambit.