Am Donnerstag bestätigten Vertreter Armeniens und Aserbaidschans die Fertigstellung eines Friedensvertrags, der ihren jahrzehntelangen territorialen Konflikt endgültig beenden soll.
Dieser Durchbruch markiert einen entscheidenden Moment in einem langwierigen Friedensprozess, der immer wieder durch gescheiterte Verhandlungen und erneute Spannungen ins Stocken geriet.
Beide Staaten, die einst Teil der Sowjetunion waren, stehen sich seit den späten 1980er Jahren in erbitterten Auseinandersetzungen um Berg-Karabach gegenüber.
Berg-Karabach, eine Region innerhalb Aserbaidschans mit einer mehrheitlich armenischen Bevölkerung, erklärte damals einseitig seine Unabhängigkeit, was gewaltsame Konflikte auslöste.
Nach mehreren Kriegen könnte dieses Abkommen nun den Weg zu einer stabilen und dauerhaften Lösung für beide Länder ebnen.
Der historische Hintergrund des Konflikts
Die gebirgige Enklave Berg-Karabach galt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans, doch eine armenische Mehrheit dominierte die Region über Jahrzehnte hinweg.
Diese ethnische und territoriale Spannungen führten zu zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen, die immer wieder neue Gewaltzyklen auslösten.
Die nicht anerkannte „Republik Berg-Karabach“ – auch als „Republik Artsakh“ bekannt – regierte die Region mit finanzieller und militärischer Unterstützung aus Armenien.
Armenien erkannte die Unabhängigkeit der Region offiziell nie an, stellte aber entscheidende Mittel bereit und behandelte sie faktisch als eigenes Territorium.
Aserbaidschans Offensive verändert die Lage grundlegend
Nach Jahren sporadischer Gewalt eskalierte der Konflikt erneut, als Aserbaidschan im September 2023 eine blitzschnelle Militäroffensive startete.
Unterstützt durch moderne türkische Drohnentechnologie erlangten die aserbaidschanischen Truppen innerhalb weniger Tage die Kontrolle über das gesamte Gebiet.
Die armenischen Streitkräfte zogen sich zurück, während die Mehrheit der armenischen Bevölkerung in Angst vor Repressalien oder erzwungener Integration floh.
Am 1. Januar 2024 löste sich die selbst ernannte „Republik Berg-Karabach“ offiziell auf, womit das jahrzehntelange Streben nach Unabhängigkeit beendet wurde.