Tech-Riese kritisiert 500-Millionen-Euro-Bußgeld wegen App-Store-Regelung als überzogen
Apple hat beim EU-Gericht in Luxemburg Klage gegen ein von der Europäischen Kommission verhängtes Bußgeld in Höhe von 500 Millionen Euro eingereicht. Hintergrund ist der Vorwurf, der US-Konzern habe App-Entwickler daran gehindert, Nutzer auf günstigere Kaufmöglichkeiten außerhalb des Apple-App-Stores hinzuweisen – ein mutmaßlicher Verstoß gegen das Digital Markets Act (DMA).
Apple sieht sich ungerecht behandelt. Die Kommission überschreite mit ihrer Entscheidung den rechtlichen Rahmen und zwinge das Unternehmen zu Änderungen, die laut Apple sowohl für Entwickler als auch für Nutzer nachteilig seien.
Veränderte Geschäftsbedingungen unter Protest
Bereits vor dem Bußgeld hatte Apple seine App-Store-Regeln angepasst. Neue Gebührenmodelle und eine begrenzte Öffnung für externe Zahlungsoptionen wurden eingeführt. Dennoch blieb der Konzern bei seiner Kritik: Die EU verlange Maßnahmen, die Geschäftsprozesse verkomplizieren und wirtschaftlich schaden könnten.
Besonders umstritten ist der Begriff des „Steering“, also wie App-Anbieter auf externe Angebote verweisen dürfen. Apple wirft der EU vor, die Definition dieses Begriffs weit über das ursprünglich vorgesehene Maß hinaus auszulegen.
Wirtschaftspolitische Spannungen im Hintergrund
Der Rechtsstreit belastet das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Brüssel und Washington. US-Vertreter werfen der EU vor, gezielt gegen amerikanische Technologiekonzerne wie Apple oder Meta vorzugehen. Ex-Präsident Donald Trump stellte für Juli ein mögliches Handelsabkommen in Aussicht – unter Androhung hoher Zölle, falls keine Einigung erzielt wird.
Wann das Gericht über Apples Klage entscheidet, ist derzeit offen. Klar ist jedoch: Der Ausgang des Falls könnte grundlegende Auswirkungen auf die digitale Marktwirtschaft in Europa haben.