Kein Gedanke an Rücktritt – Amorim setzt auf Lösungen
Ruben Amorim stellte klar, dass er seine Aufgabe bei Manchester United weiter ernst nimmt. Nach der Niederlage gegen West Ham erklärte er, dass nur ein ausbleibender Fortschritt einen Trainerwechsel rechtfertige. Medienberichte deuteten seine Worte fälschlich als Rückzugsankündigung. In einem Pressegespräch im Old Trafford widersprach er dieser Interpretation deutlich. Anlass war die Vorschau auf das Europa-League-Finale gegen Tottenham am 21. Mai. Amorim betonte, er habe nicht die Absicht, das Amt aufzugeben. Er sagte, er erkenne die Probleme im Team und wisse, wie er sie lösen könne. Seit seinem Amtsantritt fordere er klare Prinzipien und konsequente Leistung. Der Trainer übernahm Verantwortung für die schwachen Ligaergebnisse. Er betonte, dass schlechte Resultate Konsequenzen haben müssten – auch für ihn. Sollte es keine Besserung geben, sei eine Veränderung nachvollziehbar. Trotzdem sei er entschlossen, selbst die Wende herbeizuführen.
Europa-League als Hoffnungsschimmer in enttäuschender Saison
Trotz massiver Probleme in der Premier League steht Manchester United im Finale eines europäischen Wettbewerbs. Es ist das erste große Endspiel seit 2017 und erst das dritte seit 2011. In der Liga verläuft die Saison hingegen katastrophal – Platz 16 vor den letzten beiden Spieltagen. United droht die schlechteste Platzierung seit dem Abstieg 1974. 2025 gelangen nur vier Siege, drei davon gegen bereits abgestiegene Mannschaften. Seit dem Auswärtssieg in Fulham gewann United nur noch gegen Ipswich und Leicester. Einige Beobachter behaupten, eine Finalniederlage könnte Amorim mehr Zeit für Korrekturen geben. Amorim lehnt diesen Gedanken entschieden ab. Er sagte, ein verlorenes Finale verschärfe die Lage und erhöhe den Druck. Nächstes Jahr gäbe es keinerlei Toleranz für Fehler. Für ihn zähle einzig der Titel – nur ein Sieg bringe Ruhe und Glaubwürdigkeit zurück.
Spieler und Trainer zeigen Solidarität mit dem Personal
Nach der West-Ham-Niederlage wurden Details über die Finalplanung bekannt. Die Klubführung beschränkte Ticketkontingente und sagte öffentliche Feierlichkeiten ab. Selbst bei einem Sieg wird nur im kleinen Rahmen am Trainingszentrum gefeiert. Viele Mitarbeiter können sich die Reise nach Bilbao nicht leisten. Amorim und seine Spieler beschlossen deshalb, für einige Tickets selbst aufzukommen. Gleichzeitig stehen weitere Entlassungen bevor – bis zu 200 Stellen sollen gestrichen werden. Bereits im vergangenen Jahr verlor der Klub 250 Mitarbeitende. Amorim erklärte, diese Menschen seien ein wesentlicher Teil des Vereins. Er sagte, es falle ihm nicht schwer, für etwas Menschlichkeit zu sorgen. Die Spieler schlossen sich dem an, ohne zu zögern. Gemeinsam unterstützen sie die Familien der Betroffenen. Amorim betonte, dass man gerade in schwierigen Phasen zusammenhalten müsse. Diese Geste stärke das Vertrauen und den Teamgeist deutlich.
Amorim kennt das Gefühl der Niederlage – und will es nicht wiederholen
Ruben Amorim erlebte 2014 als Spieler eine bittere Finalpleite. Damals verlor er mit Benfica das Europa-League-Finale gegen Sevilla im Elfmeterschießen. Er sagte, er empfinde dieses Spiel als vergeudete Zeit. Seinen Spielern macht er klar: Nur ein Sieg zählt. Amorim betont, dass man sich für Finalteilnahmen nichts kaufen könne. Ohne Pokal bleibt nur Enttäuschung. Er verweist auch auf die wirtschaftliche Bedeutung – die Champions-League-Qualifikation würde dem Klub 100 Millionen Pfund bringen. Doch wichtiger sei für ihn das sportliche Signal. Der Titelgewinn zeige Stärke, Wandel und Entschlossenheit. Amorim will das Endspiel nutzen, um Hoffnung und Stolz zurückzubringen.