China kündigte neue Gegenmaßnahmen an, nachdem die EU chinesische Firmen vom öffentlichen Einkauf medizinischer Geräte ausgeschlossen hatte. Ab sofort verbietet Peking staatliche Beschaffungen europäischer Medizintechnik über 45 Millionen Yuan (ca. 5,3 Mio. Euro). Die Maßnahme richtet sich direkt gegen Brüssels Entscheidung, chinesische Unternehmen bei Ausschreibungen ab 5 Millionen Euro zu sperren. Künftig dürfen zudem nur Angebote gewinnen, die weniger als 50 % chinesische Komponenten enthalten. China betont, man habe „keine andere Wahl“ gehabt.
Reaktionen auf beiden Seiten bleiben hart
Chinas Handelsministerium warf der EU vor, Gesprächsangebote ignoriert zu haben. Brüssel errichte immer neue Hürden statt Lösungen zu suchen. Die Ankündigung folgt Pekings jüngster Strafzollentscheidung: Europäischer Brandy wird fünf Jahre lang mit bis zu 34,9 % belegt. Gleichzeitig verlängerte China die Untersuchung gegen EU-Schweinefleisch. Auf europäischer Seite verhängte Brüssel kürzlich hohe Zölle auf chinesische E-Autos. Diese Entwicklungen belasten die Beziehungen, während ein EU-China-Gipfel im Juli 2025 bevorsteht.
Europäische Unternehmen schlagen Alarm
MedTech Europe kritisierte die chinesischen Maßnahmen deutlich. Sie erschweren laut Verband den Zugang zum riesigen Beschaffungsmarkt weiter. Patienten könnten dadurch wichtige Technologien später erhalten. Auch die Europäische Handelskammer in China warnte vor wachsender Unsicherheit. Unklare Formulierungen im Regelwerk könnten zu überstrenger Auslegung führen. Selbst Firmen mit lokaler Fertigung könnten ausgeschlossen werden. Zwar erwähnt China eine Ausnahme für europäisch investierte Betriebe, doch eine klare Definition fehlt. Offen bleibt auch, ob volumenbasierte Ausschreibungen unter die neuen Vorgaben fallen.